Ein Maestro und eine Geigenvirtuosin

Manfred Honeck, María Dueñas sowie zwei Tiroler begeisterten beim Wolfegg-Festival.
wolfegg Nach einem ausgefallenen Jahr und einem Jahr mit starken Einschnitten durften die Wolfegger Konzerte nun im gewohnten Format stattfinden. Manfred Honeck, international tätiger Dirigent aus Vorarlberg und seit 1994 künstlerischer Leiter, hat ein exquisites Programm zusammengestellt. Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ mit dem Tenor Martin Mitterrutzner und dem Gitarristen Martin Wesely, beide aus Tirol stammend, konfrontierte mit ungewöhnlicher musikalische Begleitung. So intensiv war Mitterrutzners Interpretation, so geschmeidig, so weich und kraftvoll seine Stimme, dass man als Zuhörer jede Gemütsregung mitlebte.
Energisch, die Kontraste akzentuierend, ließ Manfred Honeck mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern Beethovens erste Sinfonie erleben, mit der der Komponist sein Vorbild Haydn hinter sich lässt und den künftigen Meisters verrät. Mit Bravo-Stürmen belohnt wurde das virtuose Spiel der 19-jährigen María Dueñas als Solistin in Beethovens Violinkonzert, op. 61. Mitreißend vital und dynamisch stürmte sie durch die Partitur. Geschmeidig zelebrierte sie das Lyrische des Larghetto, gerade noch wahrnehmbar war ihr Pianissimo, ehe sie furios dem Allegro zueilte. Besonders berührend war die Kadenz in ihrer Behutsamkeit und Melancholie. chv