Kulturpreis Vorarlberg 2022 geht an Nikolaus Feinig

Anerkennungspreise für Raphael Brunner und Paul Moosbrugger.
Bregenz In diesem Jahr stand der Vorarlberger Kulturpreis, der im Casino Bregenz vergeben wurde, unter dem Motto „Interpretation Zeitgenössischer Musik“. Bei der Preisverleihung am Montagabend konnten wie auch schon in den vergangenen Jahren drei Künstler ausgezeichnet werden. Die Anerkennungspreise in Höhe von je 2500 Euro wurden Raphael Brunner und Paul Moosbrugger zuerkannt. Laudatorin Boglárka Pecze über Paul Moosbrugger: „Seine schon so ausgereifte musikalische Künstlerpersönlichkeit hat uns tiefst beeindruckt. Er ist erst 20, spielt aber mit einem musikalischen Verständnis wie ein erfahrener Kollege. Er zeigt, wie wichtig ihm Neue Musik und das Musizieren ist.” Der junge Klarinettist konnte bereits zahlreiche Wettbewerbe für sich entscheiden.
Pecze über Raphael Brunner (Akkordeon), ebenfalls bereits mehrfacher Preisträger verschiedener internationaler Wettbewerbe: „Mit seiner positiven Ausstrahlung, Natürlichkeit und Spielfreude auf der Bühne ist er für uns mit Sicherheit der Herzblutmusiker des Jahres 2022. Wir haben ein sehr virtuoses Programm gehört, bei dem sein außergewöhnliches technisches Können auf dem Instrument aber nie plakativ in den Vordergrund gestellt wurde.”

Den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis wurde an Nikolaus Feinig vergeben. Der 1985 in Bregenz geborene Kontrabassist studierte von 2005 bis 2007 bildende Kunst in Frankreich und Österreich bevor er 2007 das Studium am klassischen Kontrabass bei Tim Dunin, ehemaligem Bassist der Wiener Philharmoniker, begann. Nach dem Masterstudium für zeitgenössische Musik gastierte er mit neuer und klassischer Musik bei verschiedenen Festivals wie den Bregenzer Festspielen, den Wiener Festwochen, dem Steirischen Herbst und vielen mehr. Laudatorin Boglárka Pecze über Nikolaus Feinig: “Er hat uns mit seiner vielseitigen Persönlichkeit sehr beeindruckt. Seine Konzentration nach innen bei seinem Spiel, sein Mut, bei dem Vorspiel mit einem Programm für Kontrabass Solo anzutreten, sowie seine musikalische und technische Reife lassen keinen Zweifel, dass der Vorarlberger Kulturpreis 2022 an einen Ausnahmekünstler geht. Besonders beglückwünsche ich seine Programmauswahl. Als Kontrabassist hat er nicht die Gelegenheit, wie viele andere Instrumente aus Hunderten von Werken wählen zu können. Die Aufgabe, dieses Repertoire zu erweitern, liegt in den Händen von Künstlern wie ihm. Und wir, die Jury, möchten ihn auf seinem Weg bestärken, dies zu tun. Der Aufbau seines Programms war sehr gut durchdacht, es entstand eine besondere Poesie im Raum.”

Der Kulturpreis Vorarlberg ist eine Kooperation zwischen dem Casino Bregenz, der Dornbirner Sparkasse, des Landes Vorarlberg sowie des ORF Vorarlberg. Die Auszeichnung wird jährlich vergeben, die zu prämierende Kunstgattung wird dabei jedes Jahr neu definiert. Die nächste Kategorie für den Kulturpreis Vorarlberg wird im Jahr 2023 „Kurzgeschichte“ sein.