Mit Jazz ins neue Jahr

„Marder 4000“ spielen einen Mix aus Jazz, House und Techno. Adapter Verein
Annea, Marder 4000 und “Das unpolitische Quartett” gastieren in Feldkirch.
Es ist bereits eine langjährige Tradition, dass das Theater am Saumarkt das neue Jahr mit dem Neujahrsjazzfestival begrüßt. Das Duo Annea gibt am Donnerstagabend einen Einblick in die österreichische Weinlandschaft. Mittels neun musikalischer Sätze stellen die beiden Musikerinnen neun typische Weinsorten künstlerisch dar. Die Musik, die Texte sowie auch die performative Darstellung basieren dabei auf den Charakteristiken der jeweiligen Weinsorten.

Am Samstagabend nähert sich “Das unpolitische Quartett” neben selbst komponierten Songs politischen Lieder unter anderen von Billy Holiday oder Nina Simone an. Politisch denken und handeln ist für das Ensemble rund um Aja Zischg Teil der musikalischen “Verantwortung”.
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Marder 4000 sind am Freitag zu erleben, Bassist Leonhard Winter gibt einen Ausblick auf das Konzert.
Ihre Band nennt sich Marder 4000. Wie kamen Sie denn zu diesem Namen?
Der Name entstand, als wir versuchten eine E-Mail-Adresse zu erstellen, für unseren eigentlichen gewünschten Namen, „Marder“. Da dieser aber vergeben war, haben wir uns kurzerhand auf Marder 4000 geeinigt.
Wie haben sich die Bandmitglieder gefunden?
Marder 4000 ist ein in Feldkirch entstandenes Musikprojekt, dessen Mitglieder Jakob Lampert, Fabio Devigili, Maximilian Altmannsberger, Julius Breuss und Steven Moser in Vorarlberg sowie im Ausland, wie beispielsweise Rotterdam oder Berlin, mit ihrer musikalischen Weiterbildung und Karriere beschäftigt sind. So ergibt sich eine potente Mischung aus verschiedenen Szenen und Einflüssen, die sich in den Heimaturlauben musikalisch neu manifestiert. Die meisten Mitglieder kannten sich bereits aus dem Landeskonservatorium Feldkirch bzw. dem Musikgymnasium, während andere erst später über Freundschaftskreise dazustießen.
Sie gelten als klassische Jazzbesetzung, die aber von Techno bis HipHop musikalische Stile der zeitgenössischen Clubmusik spielt. Wie würden Sie Ihre Musik beschreiben?
Die Konstellation dieser Formation ist so recht einzigartig. Da sich unser Repertoire oft auf das elektronische Klangdesign von Drum-Machines und Synthesizern bezieht, haben sich in die momentane Instrumentation beispielsweise ein zweiter E-Bass, zahlreiche Effektpedale und ein Reisekoffer als fixer Bestandteil des Drumsets etabliert. Man kann sich also auf ein modernes und eher ungewöhnliches Klangbild einstellen.
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Wie darf man sich Ihr Programm vorstellen? Was inspiriert Sie und Ihre Kollegen?
Da die Band nur in sehr konzentrierten Zeiträumen zueinander findet, ist unsere Musik stetig im Wandel. Wir sind alle in mehreren musikalischen Projekten tätig und tragen somit Inspirationen von außerhalb mit zu den Bandproben. Dabei finden sich einige Konstanten, die sich auf ein gemeinsames Klangbild beziehen. Man tüftelt und experimentiert, wie man als Kollektiv besser klingt und zusammenarbeiten kann, um damit die Musik in den Vordergrund zu stellen.
Größen der elektronischen Musik wie beispielsweise Juan Atkins, Moodymann oder Moritz von Oswald sind für unsere Musik bestimmt genauso wichtig wie die Helden unseres eigenen Instruments. Ein fester Bestandteil unserer Musik ist zudem die Improvisation.
“Humanizing the live performance of electronic music”. Was ist darunter zu verstehen?
Um die Essenz zu verstehen, muss man in Betracht ziehen, dass sich in den letzten 40 Jahren Musik zunehmend von der Bühne entfernt hat und sich dadurch neue Möglichkeiten der Klanggestaltung und auch der Musikproduktion ergeben haben. Durch diesen technologischen Trend hat sich auch die Livemusik zunehmend an der Ästhetik von Musikaufnahmen orientiert und versucht diese bestmöglich zu imitieren. Dabei gehen unserer Meinung nach aber wichtige Aspekte in der Musik, wie zum Beispiel Spontanität, Reaktivität oder Dynamik verloren. Wir versuchen diese Elemente, inspiriert durch elektronische Musik, menschlich zu gestalten und Raum für Kreativität und Improvisation zu lassen.
Sie spielen eigentlich eher in Clubs, nun im Rahmen des Neujahrsjazzfestivals im Theater am Saumarkt. Was darf sich das Publikum erwarten?
Man darf sich auf dynamische, moderne Musik freuen, die von Improvisation und einem ungewöhnlichem Klangspektrum lebt.
Neujahrsjazzfestival 2023
Donnerstag, 5. Januar 2023 – 19:30
Duo Annea: Rebenerzählungen
Freitag, 6. Januar 2023 – 19:30
Marder 4000
Samstag, 7. Januar 2023 – 19:30
Das „unpolitische- Quartett“
Theater am Saumarkt, Feldkirch