Es kracht, scheppert und raucht

Kultur / 15.02.2023 • 17:20 Uhr
Es gilt, sich dem Schurken Kang und dem Eroberer (Jonathan Majors) entgegenzustellen. ap (3)
Es gilt, sich dem Schurken Kang und dem Eroberer (Jonathan Majors) entgegenzustellen. ap (3)

Der dritte Teil der Ant-Man-Reihe ist ein optisches Spektakel.

Action Da sind plötzlich zwei Ant-Man, schwups, vier, nein, unzählige Versionen des Superhelden. Dieser befinde sich nun in Schrödingers Kiste, höhnt der Bösewicht: „Und du bist die Katze!“ Die uns bekannte Realität ist nämlich aufgehoben im subatomaren Raum. Dorthin hat es Ant-Man (Paul Rudd) samt Anhang verschlagen. In „Quantumania“ müssen sie in bizarrer Welt einen neuen Superschurken bekämpfen. Aber: „Ameisen geben nie auf!“, heißt es im Marvel-Film. Der dritte Teil der Ant-Man-Reihe ist ein optisches Spektakel. Das Team um Produzent Kevin Feige, dem Oberbeaufsichtiger der Blockbuster im Marvel Cinematic Universe (MCU), und Peyton Reed, Regisseur der Trilogie, geht aber noch einen Schritt weiter und siedelt das Abenteuer in jenem Quantenreich an, das in den vorangegangenen Episoden angeteasert wurde. In dieser alternative Dimension, in dem Raum und Zeit keine Rolle spielen, ist alles möglich: Die Trickabteilung durfte sich austoben.

Geheimnis

Im Vorgänger „Ant-Man and the Wasp“ wurde Ex-Wasp Janet Van Dyne (Michelle Pfeiffer) aus dem Quantenreich zurückgeholt, in dem sie 30 Jahre verschollen war. Sie ist die Mutter der neuen Wasp (Evangeline Lilly als Hope Van Dyne) und Ehefrau des brillanten, mit Ameisen kommunizierenden Wissenschafters Hank Pym (Michael Douglas), dem ersten Ant-Man. Was Janet so passiert ist in jenen drei Jahrzehnten als geschrumpftes Wesen unter Mikroorganismen und welche Gefahren in subatomaren Raum lauern, das hat sie ihren Lieben besser verschwiegen. Mit jenen Bedrohungen sieht sich nun aber der Familienverband konfrontiert, als Cassie Lang (Kathryn Newton), Tochter des aktuellen Ant-Man Scott Lang, ein Tor ins Quantumuniversum öffnet und die alten und neuen Wasp-Frauen und Ant-Männer hineingezogen werden – samt Cassie. Gemeinsam gilt es, sich – mehr sei nicht verraten – dem Marvel-Comic-Lesern bestens vertrauten und im MCU lang erwarteten Schurken Kang dem Eroberer (toll: Jonathan Majors) entgegen zu stellen. Es kracht, scheppert und raucht gewaltig in dem zweistündigen mit Special Effects überladenen Spektakel.

Witz und Augenzwinkern

„Quantumania“ wartet mit einer Unmenge an Kreaturen auf, bisweilen fühlt man sich an ein Alien-Potpourri aus „Star Wars“, „Dune“ und ähnliche Sci-Fi-Klassikern erinnert. Das kann durchaus überfordern, die Dosis der Reizüberflutung zu hoch eingestellt wirken. Aber dank der großartigen Schauspielerriege (mit einem herrlichen Gastauftritt von Bill Murray) funktioniert das im Gesamten. Der fantastischen Michelle Pfeiffer wurde mehr Raum für ihr Talent gegeben, Michael Douglas bewegt sich im generierten Quantenuniversum so natürlich, als wäre er an einem „normalen“ Filmset – und niemand kann wohl so überzeugend über niemals aufgebende Ameisen sprechen, wie er.

Ein ganz wichtiges Element der „Ant-Man“-Reihe fehlt zum Glück auch diesmal nicht: der Humor. Die Portion Witz und Augenzwinkern passt, die Mischung aus Ernsthaftigkeit und sich nicht zu ernst nehmen ebenso. Eine „epische Erfahrung“ nennt Regisseur Reed „Quantumania“.

Nun, neu erfunden hat sich das MCU damit nicht, den Charme vor allem des ersten „Ant-Man“ erreicht er auch nicht, aber als grellbunte Comic-Sci-Fi-Haudrauf-Oper funktioniert der Film gut – und er öffnet die Tür für weitere Abenteuer (man möge bis zum Ende des Abspanns sitzen bleiben).

Paul Rudd  und sein Anhang müssen in bizarrer Welt einen neuen Superschurken bekämpfen.
Paul Rudd  und sein Anhang müssen in bizarrer Welt einen neuen Superschurken bekämpfen.
Michelle Pfieffer und Michael Douglas mischen ebenfalls mit.
Michelle Pfieffer und Michael Douglas mischen ebenfalls mit.

Ant-Man and The Wasp: Quantumania

Regie Peyton Reed

Darsteller Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas, Michelle Pfeiffer, Bill Murray

Start 15. Februar