Blindes Leben in einer hohlen Welt

Neu: „Monde vor der Landung“ von Autor Clemens J. Setz.
Roman „Monde vor der Landung“ heißt das neue Buch des österreichischen Autors Clemens J. Setz. Auf über 500 Seiten erzählt er die wahre Geschichte von Peter Bender, der sich Anfang der 1920er-Jahre mit der sogenannten Hohlwelt-Theorie einen Namen machte. Seine Überzeugung: Die Menschheit lebe nicht auf, sondern in einer Kugel, außerhalb existiere nichts.
Setz, der ein Faible für skurrile Gestalten hat, gelingt eine Parabel auf die Orientierungslosigkeit des Menschen, der in jedem Zeitalter auf der Suche nach charismatischen Erlöserfiguren ist.
Dabei geht es um Nazis und den Holocaust, um Kriegserfahrungen, Traumata, um Fake News und Verschwörungstheorien. Der große Witz, den Setz aus dieser Figur schöpft, liegt jedoch darin, dass sein Held als Einziger alles über diese Welt zu wissen glaubt, doch allein in dieser leben muss. CRO
Clemens J. Setz, Monde vor der Landung, Suhrkamp Verlag, 528 Seiten