Internationales Klavierfestival in Lindau

Kultur / 14.04.2023 • 18:15 Uhr
Kammermusikabend "Young Spirit - Skilled Hands" mit dem Karol Szymanowski Quartet. Am Klavier Julian Gast, dahinter sitzend Xiaolu Zang, der zweite Pianist des Abends.
Kammermusikabend "Young Spirit - Skilled Hands" mit dem Karol Szymanowski Quartet. Am Klavier Julian Gast, dahinter sitzend Xiaolu Zang, der zweite Pianist des Abends.

Musikalische Sternstunde beim Kamermusikabend „Young Spirit – Skilled Hands“.

Lindau Im Rahmen des Internationalen Festivals junger Meister ist am Donnerstag in Lindau der Kammermusikabend „Young Spirit – Skilled Hands“ zu einer musikalischen Sternstunde geworden.

„Young Spirit – Skilled Hands“ bot eine musikalische Sternstunde.
„Young Spirit – Skilled Hands“ bot eine musikalische Sternstunde.

Als die Corona-Epidemie Orchesterkonzerte unmöglich machte, hatte Peter Vogel, Initiator und Organisator der Internationalen Klavierfestivals junger Meister, im Jahr 2020 die Idee, jeweils zwei ausgewählte junge Solisten zusammen mit international etablierten Künstlern zwei Werke der Kammermusik erarbeiten und aufführen zu lassen. Für beide Seiten ist es bereichernd, wenn die jugendliche Frische und die Neugier der jungen Musiker auf die Erfahrung der Profis treffen. So hat das neue Format jetzt seine vierte Auflage erlebt. Ein Traum war es für die jungen Pianisten, mit dem berühmten Karol Szymanowski Quartet zu spielen, mit dem sie in den gemeinsamen Proben zu einer erstaunlichen Einheit zusammengewachsen waren.

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Julian Gast war der Pianist in Robert Schumanns schwärmerischem, in wenigen Wochen entstandenem Klavierquintett Es-Dur op. 44. Ausdruckskraft und Esprit, drängende Kraft im Wechsel mit lyrischen Passagen prägten das gemeinsame Spiel. Markant der Trauermarsch mit seinem leidenschaftlichen Aufbäumen und der süßen Engelsmusik. Eine ausgelassene Schar von Kobolden brauste im Scherzo vorüber, tänzerisch heiter und kontrastreich ging es zum triumphalen Finale.

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Xiaolu Zang, der letztjährige Gewinner des ZF-Musikpreises, spielte in Johannes Brahms‘ Klavierquintett f-Moll op. 34. Im intensiven Spannungsbogen, im schwärmerisch fließenden Duktus des Werks war der perfekte Einklang mit den Streichern zu spüren. Man lauschte der sanft fließenden Musik, dem Schweben der Geigen, der Wärme von Viola und Cello, dem sanften Anschlag des Klaviers, den geschmeidigen Crescendi. Atemlose Stille herrschte beim zärtlichen Andante, der liedhaften Hommage an Schubert. Virtuos kam das pochende Scherzo herüber, furios ging es zum „wagnerianischen“ Finale.
CV