Kanada zu Gast in Dornbirn

Kultur / 05.06.2023 • 14:40 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Das „tanz ist“-Festival 2023 zeigt einen Querschnitt der Tanzavantgarde Kanadas.  <span class="copyright">Jeremy Mimnagh</span>
Das „tanz ist“-Festival 2023 zeigt einen Querschnitt der Tanzavantgarde Kanadas. Jeremy Mimnagh

„tanz ist“-Festival vom 9. bis 17. Juni mit drei österreichischen Erstaufführungen und eine Europapremiere am Spielboden.

Dornbirn Das Festival „tanz ist“ stellt mit seinem diesjährigen Programm die aktuellen Entwicklungen des zeitgenössischen Tanzes in Kanada in den Mittelpunkt. Gezeigt wird ein Querschnitt der kanadischen Tanzavantgarde.

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Günter Marinelli, künstlerischer Leiter des Festivals: „In diesem Jahr haben wir den Fokus auf Kanada gelegt. Wir wollen einerseits die junge Generation, die Newcomer, präsentieren, andererseits aber auch die etablierten Künstler und das Spannungsfeld, das sich daraus ergibt. In diesem Zusammenhang ist uns die indigene Thematik sehr wichtig, denn indigene Künstler werden in der kanadischen Tanzszene immer präsenter. Das zeigt sich auch in den Performances, in denen die Vergangenheitsbewältigung, die Kolonialisierung, die Ausrottung der indigenen Völker und Kulturen in Kanada eine Rolle spielen. Gerade die junge Generation setzt sich in letzter Zeit intensiv mit ihrer Vergangenheit auseinander. Das ist in Kanada auf verschiedenen Ebenen ein großes Thema, und wir versuchen, mit unserem Festival zumindest daran anzuknüpfen.“

Clara Fureys „Dog Rising“ im Spielboden Saal.   <span class="copyright">Mathieu Verreault</span>
Clara Fureys „Dog Rising“ im Spielboden Saal. Mathieu Verreault

Am 9. und 10. Juni 2023 präsentiert die kanadische Künstlerin Clara Furey ihre neueste Kreation „Dog Rising“ im Saal des Spielbodens. In dieser Arbeit erforscht Furey die Zirkulation physischer Materie und Körperbewegungen, von primitiven Impulsen bis hin zu teils sexuellen, teils mechanischen Gesten. „Dog Rising“ ist eine hypnotisierende Reise durch eine spiralförmige Abfolge von Körperbewegungen, die sowohl dissonant als auch harmonisch sein können. Die Choreografie wurde in Zusammenarbeit mit Be Heintzman Hope, Brian Mendez & Winnie Ho entwickelt, die musikalische Komposition stammt von Tomas Furey.

„Rather a Ditch“ von Clara Furey steht am 10. Juni auf dem Programm.  <span class="copyright">Kinga michalska</span>
„Rather a Ditch“ von Clara Furey steht am 10. Juni auf dem Programm. Kinga michalska

Am 10. Juni zeigt Clara Furey in der Galerie Krafthaus die österreichische Erstaufführung von „Rather a Ditch“, einer Adaption des existenziellen Tanzexperiments. Das Stück lädt dazu ein, die Grenzen zwischen Leben und Tod, zwischen verschiedenen Seinszuständen zu erforschen und in das eigene Ich einzutauchen.


Am 14. Juni 2023, ebenfalls im Spielboden Saal, wird der in China geborene und in Kanada lebende Tänzer Naishi Wang „Face to Face“ auf die Bühne bringen. Das Duett beschäftigt sich mit der Herausforderung der Kommunikation zwischen zwei Menschen und der sich ständig verändernden Interaktion durch die Übertragung von Gesten, Mimik und Bewegung.


Am 16. und 17. Juni 2023 wird die Choreografin Mélanie Demers, die Grande Dame der kanadischen Choreografie, ihr Stück „Icône Pop“ in der Galerie Krafthaus aufführen. Das Stück ist eine Suche nach ungewöhnlichen Orten, an denen religiöse und Pop-Ikonografien aufeinanderprallen und spielt mit dem subversiven Bild der Schwarzen Madonna.


Ebenso am 16. und 17. Juni, kurz nach der Premiere in Montreal, wird eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit mit indigenen Wurzeln ihr erstes abendfüllendes Werk erstmals in Europa präsentieren: Be Heintzman Hope zeigt „Switch (meditadions on crying)“, eine ausdrucksstarke, intensive Tanzperformance zwischen Klang, Tanz und Verkörperungsritualen.
Außerdem gestaltet Be Heintzman Hope die diesjährige Installation mit dem Titel „Poetics to Activate the Technology of the Body“.

Programmüberblick

Fr, 9. und Sa, 10. Juni, 20.30 Uhr: Clara Furey (CAN): DOG RISING

Sa, 10. Juni, 19.30 Uhr: Clara Furey (CAN): RATHER A DITCH (Tanz Solo)

Mi, 14. Juni, 20.30 Uhr: Naishi Wang (CAN): FACE TO FACE

Fr, 16. und Sa, 17. Juni, 19.30 Uhr: Mélanie Demers (CAN): ICÔNE POP

Fr, 16. und Sa, 17. Juni, 20.30 Uhr: Be Heintzman Hope (CAN): SWITCH (MEDITATIONS ON CRYING)

bis 18. Juni, 19.30 bis 22 Uhr: POETICS TO ACTIVATE THE TECHNOLOGY OF THE BODY (Videoinstallation von Be Heintzman Hope)