Ein eigenes Kunstwerk ergattert

Kultur / 10.07.2023 • 21:39 Uhr
Auch Uta Belina Waeger und Erhard Witzel kamen, um sich ihre signierte VN-Panoramaseite zu sichern.

Auch Uta Belina Waeger und Erhard Witzel kamen, um sich ihre signierte VN-Panoramaseite zu sichern.

Im Sommer präsentiert das KUB Arbeiten von Anna Jermolaewa. Großer Andrang bei VN-Signierstunde.

Bregenz Man schrieb den 26. April 1986. Kurz nach 1 Uhr nachts kam es zur Nuklearkatastrophe im Reaktor-Block 4 im Kernkraftwerk Tschernobyl nahe der 1970 gegründeten ukrainischen Stadt Prypjat. Auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse wurde sie als erstes Ereignis in die höchste Kategorie katastrophaler Unfall (INES 7) eingeordnet. Und die Welt hielt für ein paar Augenblicke den Atem an. Prypat und die Umgebung von Tschernobyl mutierten in den letzten Jahren zu einem sogenannten „lost place“ und rangierten unter den weltweit beeindruckendsten „Dark Tourism“-Orten aktuell auf Platz 1. (Quelle: Travelbook). „Mittlerweile“, so Anna Jermolaewa, „hat sich die Natur wieder erholt, und über 400 Tierarten sind dort gezählt worden.“

Von 1964 bis 1973 warfen die Vereinigten Staaten mehr als zwei Millionen Tonnen Bomben über Laos ab. Laos gehört damit zu den am schwersten bombardierten Ländern dieser Welt mit einem bis heute hohen Anteil an Blindgängern und Landminen. Aber die Welt hielt dieses Mal nicht den Atem an.

Die 1970 in Sankt Petersburg geborene und seit 1989 in Wien lebende Künstlerin Jermolaewa ist eng mit dem Kunsthaus verbunden. In den letzten Jahren konnten mehrere zentrale Werke für die KUB Sammlung erworben werden. Eines davon ist die „Chernobyl Safari“ (2023), eine hochaktuelle Arbeit über die Tierwelt aus der kontaminierten Zone von Tschernobyl. Jermolaewa gelang es, obwohl diese Zone im Ukrainekrieg zur Sperrzone bzw. Kriegszone erklärt wurde, Teile des Bildmaterials, das im Februar und März 2022 in den Wäldern rund um Tschernobyl aufgenommen wurde, aus den Wildkameras, die sie aufstellen lassen hatte, zu bergen. Diese aktuellen Aufnahmen sind in Bregenz zum ersten Mal zu sehen. Ihre Installation „Dining Room“ (Video, 2017) zeigt auf, wie Menschen mit den Relikten des Krieges umgehen. Bewohnerinnen aus dem Dorf Phonsavan in Laos haben begonnen, aus entschärften Bomben Besteck zu produzieren und zu verkaufen. „Dining Room“ ist eine Esszimmer-Installation mit Löffeln, Gabeln, Messern, produziert aus eben diesen Blindgängern. Sie spiegelt die Situation in Laos und ahmt zugleich ein typisch amerikanisches Familienessen nach. 

Signierstunde voller Erfolg

Jermolaewa wird die Vertreterin Österreichs bei der nächsten Biennale von Venedig sein. Zur gestrigen Preview haben die VN in Kooperation mit dem KUB eine Panoramaseite, die am 8. Juli erschienen ist, und die von Anna Jermolaewa gestaltet wurde, publiziert. Groß war der Andrang bei der anschließenden Signierstunde von Anna Jermolaewa. Susanne Bosch aus Berlin, selbst bildende Künstlerin: „Diese Aktion der VN ist großartig! Ich bin ein Fan von Zeitungen, die Raum für Kunst zur Verfügung stellen.“ THS

„ntrasf asf adf asdfasdf asfasdf asddf f as asddf asdf asd sdfasdf asdf asd sad asdf asdf.“

Carmen Lechner und Arno Wieland ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen.
Carmen Lechner und Arno Wieland ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen.
Der Andrang bei der Preview im Kunsthaus war groß. VN/Paulitsch
Der Andrang bei der Preview im Kunsthaus war groß. VN/Paulitsch
Ein eigenes Kunstwerk ergattert