Tief verbunden mit Österreich

Kultur / 03.10.2023 • 21:20 Uhr
Germanns Installationen bieten Anknüpfungspunkte zwischen Fakt und Fiktion. Germann
Germanns Installationen bieten Anknüpfungspunkte zwischen Fakt und Fiktion. Germann

Internationaler Kunstpreis des ­Landes an Florian Germann verliehen.

Bregenz Der Schweizer Bildhauer Florian Germann wurde am 2. Oktober bei einem Festakt im Montfortsaal des Landhauses von Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink mit dem Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg 2023 ausgezeichnet.

Energien sichtbar zu machen, Transformationsprozesse und gesellschaftliche Veränderungen durch Kunst zu bewirken, sind zentrale Kategorien im Werk von Florian Germann. In seine groß angelegten Werkzyklen und minimalistisch anmutenden Skulpturen der Moderne fließen Erkenntnisse aus Physik und Philosophie ebenso ein wie Naturphänomene. In seinen bisweilen an laborartige Versuchsanordnungen erinnernden Installationen thematisiert der Bildhauer soziologische Phänomene und Formen des Zusammenlebens, auch von Mensch und Tier.

Naturphänomene

Das Äußere, der Bezug zur Gesellschaft, so Germann, werde in seinem Werk immer wichtiger, während die Erforschung des Inneren in den Hintergrund trete. „Von Anfang an fühle ich mich Österreich durch seine Künstlerinnen und Künstler wie Bruno Gironcoli, Franz West oder Maria Lassnig etc. tief verbunden. Die Vergabe des Preises ist für mich insofern wichtig, da ich vor drei Jahren eine neue künstlerische Richtung eingeschlagen habe und diese ausgezeichnet wird“, sagt Florian Germann, der mit dem Preisgeld von 10.000 Euro unter anderem eine neue Arbeit realisieren will. Laudatorin Ursula Badrutt, Amt für Kultur St. Gallen: „Florian Germann bleibt an seinen Themen dran, mit einer Energie, die seinesgleichen sucht. Naturphänomene ziehen ihn weiterhin an, doch nun nicht nur die Natur, die dem Menschen als Bedrohung erscheint, sondern auch jene, die den Menschen und die Welt retten könnten: Insekten, Vögel, Pflanzen. Seine Kunst wird zum lebendigen Organismus. Es geht um das Zusammenleben. Um Kunst, die uns weiterbringen könnte.“ VN-AMA

Barbara Schöbi-Fink und Florian Germann.  Land Vorarlberg
Barbara Schöbi-Fink und Florian Germann.  Land Vorarlberg