Deutscher Buchpreis geht an Tonio Schachinger

Kultur / 17.10.2023 • 12:00 Uhr
Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, zeichnet den österreichischen Autor Tonio Schachinger mit dem Deutschen Buchpreis 2023 für seinen Roman "Endzeitalter" aus. <span class="copyright">Arne Dedert/dpa</span>
Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, zeichnet den österreichischen Autor Tonio Schachinger mit dem Deutschen Buchpreis 2023 für seinen Roman "Endzeitalter" aus. Arne Dedert/dpa

“Echtzeitalter” erzählt von einem Gymnasiasten, dessen Pubertät sich größtenteils im Gaming-Netz abspielt.

Frankfurt Der Wiener Autor Tonio Schachinger erhält für seinen Roman “Echtzeitalter” den Deutschen Buchpreis 2023. Bereits vor vier Jahren stand Schachinger, mit seinem Debüt “Nicht wie ihr” auf der Shortlist für den renommierten Literaturpreis.

Autor Tonio Schachinger erhält den Deutschen Buchpreis 2023. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="copyright">APA</span>
Autor Tonio Schachinger erhält den Deutschen Buchpreis 2023.  APA

Der Coming-of-Age-Roman “Echtzeitalter” erzählt die Geschichte des Gymnasiasten Till, der ein Wiener Eliteinternat besucht. Es geht um den Zerfall der Familie, um Freundschaften, die erste Liebe. Und es geht ums Gaming, denn die Pubertät von Till spielt sich zu großen Teilen im Netz ab.

Der Preis für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres wird jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse vergeben. <span class="copyright">Arne Dedert/dpa </span>
Der Preis für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres wird jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse vergeben. Arne Dedert/dpa

“Mit feinsinniger Ironie spiegelt Schachinger die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart: Aus gebildeten Zöglingen spricht die rohe Gewalt. Die Welt der Computerspiele bietet einen Ort der Fantasie und Freiheit”, heißt es in der Begründung der Jury. Auf erzählerisch herausragende und zeitgemäße Weise verhandle der Text die Frage nach dem gesellschaftlichen Ort der Literatur.

"Mit feinsinniger Ironie spiegelt Schachinger die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart".  <span class="copyright">dpa/Arne Dedert</span>
"Mit feinsinniger Ironie spiegelt Schachinger die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart". dpa/Arne Dedert

Schachinger wurde 1992 im indischen Neu Delhi geboren, studierte Germanistik und Sprachkunst in Wien und lebt dort heute. Neben ihm standen in der Endrunde noch Terézia Mora (“Muna oder Die Hälfte des Lebens”), Necati Öziri (“Vatermal”), Anne Rabe (“Die Möglichkeit von Glück”), Sylvie Schenk (“Maman”) sowie Ulrike Sterblich (“Drifter”).

Arno Geiger gewann mit "Es geht uns gut" 2005 die Auszeichnung. <span class="copyright">Arne Dedert dpa</span>
Arno Geiger gewann mit "Es geht uns gut" 2005 die Auszeichnung. Arne Dedert dpa

Der Deutsche Buchpreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche und wird seit 2005 verliehen, in diesem Jahr wurde der Wolfurter Arno Geiger für seinen Roman “Es geht uns gut” ausgezeichnet.