Vorarlbergerin zeigt in Hollywood groß auf

Kamerafrau und Filmemacherin Marie-Thérèse Zumtobel erhielt den Nachwuchs-Oscar für den Kurzfilm „Die unsichtbare Grenze“.
LOS ANGELES, LUSTENAU Eine Vorarlbergerin hat in Los Angeles groß aufgezeigt. Der Kurzfilm „Die unsichtbare Grenze“ hat in der Nacht auf Mittwoch den „Student Academy Award“ in Gold bei der 50. Jubiläumsausgabe der prestigeträchtigen Preisverleihung erhalten.
Entstanden ist die Produktion der Filmakademie Wien unter der Regie von Absolvent Mark Gerstorfer und als Abschlussfilm von Kamerafrau und Produzentin Marie-Thérèse Zumtobel und Editor Alexander Rauscher. Zumtobel, 1983 in Feldkirch geboren, lebt in Wien und dreht als freischaffende Kamerafrau sowohl dokumentarisch als auch fiktional.
2443 Einreichungen
Nachdem vor acht Jahren Patrick Vollrath und Sebastian Thaler mit „Alles wird gut“ Bronze bei den „Student Academy Awards“ gewonnen haben, ist das Filmteam von „Die unsichtbare Grenze“ erst das zweite in der Geschichte der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, das mit dem angesehenen Preis ausgezeichnet wird. Der 27-minütige Film thematisiert die Abschiebung einer albanischen Familie in Wien – eine Polizeihandlung mitten in der Nacht, bei der die Situation eskaliert und alle Beteiligten mit einem Trauma zurücklässt. „Es ist toll, wenn die Arbeit Anerkennung findet, weil man viel Energie und Zeit investiert hat“, freut sich die Filmemacherin.
Aus insgesamt 2443 Einreichungen wurden 14 Kurzfilmprojekte ausgewählt, die in vier Kategorien jeweils Gold, Silber oder Bronze gewinnen können. In der Kategorie „Narrative“ gewinnen neben der Filmakademie Wien auch die „Den Norske Filmskolen“ und die Hamburg Media School eine Auszeichnung. Alle Gewinner sind nun berechtigt, ihre Arbeiten für die Oscars einzureichen.
Zumtobel studierte Romanistik sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Nach dem Besuch eines Intensiv-Workshops an der New York Film Academy studierte sie an der Filmakademie Wien in der Klasse von Christian Berger Bildtechnik und Kamera. 2016 wurde sie für die Reihe „Talents to Watch“ von Cinema Next porträtiert. 2018 war sie für den Vorarlberger Kulturpreis nominiert.
Staatssekretärin Andrea Mayer beschrieb die Auszeichnung als einen Festtag für den österreichischen Film. „Dieser renommierte Preis ist ein starkes Signal für den jungen österreichischen Kinofilm. Er zeigt, dass es in Hinblick auf den kreativen Nachwuchs gut um die Zukunft des österreichischen Films bestellt ist, nicht zuletzt aufgrund der hochwertigen Ausbildung, die Institutionen wie die Wiener Film-
akademie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst bieten.“
Kleid aus Lustenauer Stickereien
Die feierliche Zeremonie ging im Samuel Goldwyn Theater in Beverly Hills über die Bühne. Marie-Thérèse Zumtobel ist die erste Vorarlbergerin, die den renommierten Preis entgegennehmen durfte. Die Feldkircherin brachte auch mit ihrer Robe ein Stück Ländle-Charme nach Hollywood. Die Filmemacherin glänzte in einem Kleid aus Lustenauer Stickereien (Hoferhecht). Kreiert wurde es von Modedesigner Claus Tyler. VN-TAS