Letzte Worte und der Tod von Mannequins

Eine Ausstellung von Richard Hoeck und John Miller im Magazin 4.
Bregenz Am 1. Dezember 2023 wird die Ausstellung „Last Words“ von Richard Hoeck und John Miller im Magazin 4 in Bregenz eröffnet. Die Vernissage findet um 18 Uhr statt und bildet den Auftakt zu einer faszinierenden Schau, die bis zum 19. April 2024 zu sehen sein wird. Hoeck, geboren 1965 in Hall in Tirol, und Miller, geboren 1954 in Cleveland, Ohio, sind beide international bekannte Künstler mit einer internationalen Ausstellungshistorie.

In Zusammenarbeit mit dem Kulturservice der Landeshauptstadt Bregenz präsentieren die beiden Künstler nicht nur ihr bereits bekanntes Video „Mannequin Death“, sondern auch die Premiere ihres neuesten Films „Last Words“. Diese Schau ist eine seltene Gelegenheit, die künstlerische Auseinandersetzung von Hoeck und Miller mit der Ordnung und Unordnung sozialer Systeme zu erleben. Die Exhibition bietet auch einen Einblick in die langjährige Zusammenarbeit der Künstler, die sich mit der Beziehung zwischen Haptik und Optik sowie der Transformation von Körper und Bild in unserer zunehmend digitalisierten Welt beschäftigen. Ein Highlight ist die Videoarbeit „Mannequin Death“, in der lebensgroße Schaufensterpuppen von einem Felsplateau stürzen – eine Metapher für Zerstörung und Gewalt in der modernen Gesellschaft.

Die Werke von Hoeck und Miller sind bekannt für ihre tiefgründige Betrachtung von Themen wie Moral, soziale Integrität, Anpassung und Exzess. Ihre neueste Gemeinschaftsproduktion, „Last Words“, ist ein prozesshaft erweiterter Film, der sich mit der Entropie der Existenz auseinandersetzt.

Richard Hoeck erläutert: „Das übergreifende Thema von ‚Last Words‘ ist die Entropie der Existenz. Auch wenn man lebt und voller Vitalität ist, befindet man sich auf dem Weg zur Nichtexistenz“, so der Künstler. „Zudem stieß ich auf eine unerwartete Herausforderung: Viele Schauspieler lehnten es ab, vor der Kamera den Satz ‘I’m dying’ auszusprechen. Diese Erfahrung war für mich neu. Interessanterweise fanden Laiendarsteller weniger Schwierigkeiten damit, sich dieser Aufgabe zu stellen. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Video, in dem sich neben einem Schauspieler auch Studenten, ein Künstler und Kurator der Secession, ein Kunsthändler, ein Universitätsdirektor und ein Künstler aus Kairo wiederfinden.
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Der thematische Bogen, der sich zwischen diesem und meinem vorherigen Film ‘Mannequin Death’ spannt, ist die Auseinandersetzung mit dem Realen und dem Leblosen. Während in ‘Mannequin Death’ ein lebloses Objekt ‘getötet’ wird, wollte ich mich nun mit realen Menschen und einem schweren Thema auseinandersetzen. Jahre des Nachdenkens führten mich zu einer minimalistischen Form: Jede Person spricht denselben kurzen Satz, in einem neutralen Tonfall. Eine der größten Herausforderungen dabei war, das Ganze nicht zu dramatisch oder übertrieben wirken zu lassen.“

Begleitend zur Ausstellung wird am 23. Februar 2024 ein Künstlergespräch mit Richard Hoeck und John Miller im Rahmen der STAGE Bregenz stattfinden, gefolgt von einer musikalischen Performance von Philipp Quehenberger.
„Mit der Uraufführung des Films ‚Last Words‘ von Richard Hoeck und John Miller werden neue Wege im Magazin 4 beschritten, weil der Film prozesshaft erweitert wird. Inhaltlich geht es um die permanente Veränderung von Verhältnissen bis hin zur Frage von Existenz und Nichtexistenz. Ich freue mich und bin gespannt auf den Prozess dieser Ausstellung“, so Kulturstadtrat Michael Rauth.