Kombination aus populärem und politischem Kino

Kultur / 27.12.2023 • 19:27 Uhr
Bruno und Albert schließen sich einer Gruppe von Klimaaktivisten an. Filmladen
Bruno und Albert schließen sich einer Gruppe von Klimaaktivisten an. Filmladen

Erfolgreiches Regie-Duo kehrt mit “Black Friday for Future” zurück.

Komödie Bruno und Albert haben Schulden. Der erste arbeitet und haust auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle Roissy und verkauft heimlich die dort konfiszierten Gegenstände. Der zweite steckt nach Trennung und Zwangsvollstreckung seines Hauses in einer tiefen Depression. Eher aus Opportunismus als aus Überzeugung schließen sich die beiden einer Gruppe von Klimaaktivisten an. Vier Jahre nach „Alles außer gewöhnlich“ ist das erfolgreiche Regie-Duo Éric Toledano und Olivier Nakache („Ziemlich beste Freunde“) mit seinem neuesten Kinofilm „Black Friday for Future“ zurück. Nachdem sie sich mit Behinderungen und mit autistischen Jugendlichen befasst haben, ist ihr Thema nun die Ökologie, genauer gesagt: die Rettung des Planeten, den der Mensch durch ungezügelten Konsum zerstört.

Bruno (Jonathan Cohen) und Albert (Pio Marmaï) reagieren offensichtlich sensibler auf Freibier, Chips und auf Kaktus (Noémie Merlant), so der Codename der Anführerin der Gruppe, als auf die Revolution. Mehr aus Höflichkeit nehmen die beiden deshalb an Konferenzen teil und akzeptieren die Spitznamen Küken und Lexo. Das Filmtrio funktioniert hervorragend.

Stufen beschmiert, Bank besetzt

Um Kaktus zu gefallen, engagieren sich Bruno und Albert immer mehr: Sie beschmieren die Stufen des Pariser Trocadéro mit roter Farbe, besetzen die Bank von Frankreich, blockieren den Verkehr und halten ein Flugzeug vor dem Start auf der Landebahn auf. Die Sozialkomödie beginnt mit einer belustigenden Montage von Neujahrsansprachen, in denen Frankreichs Ex-Präsidenten betonen, wie schwer das vergangene Jahr war oder das bevorstehende sein wird. Danach geht es mit viel Action los: Ein Kaufhaus wird wegen des „Black Friday“ gestürmt, was die Gruppe eigentlich verhindern wollte. Für den Film haben Toledano und Nakache mit Aktivisten der radikalen Umweltschutzbewegung „Rebellion gegen das Aussterben“ zusammengearbeitet. Einige wurden bei den Dreharbeiten zurate gezogen und fungierten zusätzlich als Statisten.

„Black Friday for Future“ ist die gelungene Kombination aus populärem und politischem Kino – auch wenn die Geschichte über den destruktiven Kapitalismus manchmal etwas naiv in ihrer Darstellung ist.

Black Friday for Future

Regie Eric Toledano, Olivier Nakache

Darsteller Pio Marmaï, Jonathan Cohen, Noémie Merlant, Mathieu Amalric, Grégoire Leprince-Ringuet

Start 28. Dezember