Gesellschaftskritische junge Kunst

Am Donnerstag feierte die Ausstellung “society in me” von Elena Schertler die Eröffnung.
Bregenz “Die Lücke, die das Honolulu füllen will, ist, jungen Menschen eine Bühne zu bieten”, sagt Roland Lang, Geschäftsführer vom Honolulu Hotel in Bregenz. Das Lokal hat seine Pforten für Elena Schertler aus dem Bregenzerwald geöffnet.

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Mit ihrer Ausstellung “society in me” hat sie am Donnerstagabend die Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken angeregt. Manche sind durchaus länger als gewöhnlich vor den Werken stehen geblieben – das Grübeln konnte ihnen angemerkt werden. Schertler hat auf ihren Bildern überwiegend Situationen aus der Gesellschaft widergespiegelt.

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Menschen beim Kaffeetrinken oder Essen, andere beim Küssen. “Ich möchte in dieser Ausstellung verschiedene Momente in der Gesellschaft aufzeigen. Manche davon habe ich selbst erlebt”, sagt die Künstlerin. Auf einer großformatigen Leinwand ist unter anderem eine ereignisvolle Partynacht zu betrachten. Eine Frau und ein Mann sind in einem Kuss verfangen, er hält sein Bier immer noch fest in der Hand. Eine Spritze mit gelber Flüssigkeit ist direkt neben ihn, dessen Spitze in der Region hineinsticht, wo sich das Herz des Mannes befindet. “Mit dem will ich einiges in der Gesellschaft kritisieren”, sagt Schertler.

Läuft man etwas weiter durch den Raum, findet man das Werk “Zwiespalt”. Eine Frau ist mit zwei Männern abgebildet. Den einen fest in Arm, während der andere neben ihr steht.

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Auf den Leinwänden sind Porträts von Menschen, in denen gelegentlich ein Element eingebaut ist. Obwohl die Personen Karikatur ähnlich aussehen, sind sie trotzdem realitätsnah. Schertler hat mit verschiedensten Materialien gearbeitet, sodass einem immer wieder etwas Neues ins Auge fällt. Neben den klassischen Öl- und Aquarellfarben wurde ebenfalls mit Kreide gearbeitet. Textilien können ebenfalls entdeckt werden: kleinere Stücke aus Stoff und Garn. Einen Knopf sollte man auf dieser Ausstellung nicht verlieren, denn es könnte sein, dass er genau so auf einem Bild befestigt wird. “Society in me” ist noch bis zum 16. März im Honolulu Hotel zu sehen.

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