Gerhild Steinbuchs “Stromberger oder Bilder von allem”

Kultur / 29.02.2024 • 13:00 Uhr
Gerhild Steinbuchs "Stromberger oder Bilder von allem"
Gerhild Steinbuchs “Stromberger oder Bilder von allem” feiert seine Uraufführung am kommenden Samstag. Anja Köhler

Uraufführung am Vorarlberger Landestheater.

Bregenz Rund 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges geht die „Ära der Zeitzeugen“ zu Ende. Wie können wir heute, in einer Zeit wieder erstarkenden rechtsnationalen Denkens, dem Vergessen entgegenwirken? Welche Vorbilder finden wir in den Trümmern der Geschichte, die uns heute Mut machen? Welche Geschichten wirken bis heute nach?

Stromberger
In den letzten Jahren wurde Maria Strombergers Lebensgeschichte gründlich aufgearbeitet und gewürdigt. vlt

Im Zentrum von Gerhild Steinbuchs Auftragswerk für das Vorarlberger Landestheater steht die Biografie von Maria Stromberger. Die katholische Krankenschwester ging 1942 freiwillig nach Auschwitz. Sie wollte sehen, „wie es wirklich ist“ und wurde im Konzentrationslager zur aktiven Unterstützerin der Widerstandsbewegung. Nach dem Krieg lebte sie zurückgezogen in Bregenz. Unter dem Vorwurf, an den Massenmorden in Auschwitz beteiligt gewesen zu sein, wurde sie zeitweilig zusammen mit lokalen „Größen“ des NS-Staates inhaftiert. Ehemalige Auschwitz-Häftlinge setzten sich für ihre Freilassung und Rehabilitierung ein. Doch erst in den letzten Jahren wurde Maria Strombergers Lebensgeschichte gründlich aufgearbeitet und gewürdigt

Gerhild Steinbuchs "Stromberger oder Bilder von allem"
Isabella Campestrini, Vivienne Causemann, Luca Hass und Rahel Jankowski. Anja Köhler

Vier Protagonistinnen begeben sich im Stück auf die Suche. Sie sind Kinder der 90er Jahre, des „Jahrzehnts der Freiheit“ und der rechtsextremistisch motivierten Anschläge in Österreich und Deutschland. Sie suchen nach einer angemessenen Form des Erinnerns an den Holocaust und seine schwierige und widersprüchliche Aufarbeitung im Nachkriegsösterreich bis heute. Wo liegen die Grenzen des Erinnerns, des „Wie es wirklich war“, des Erinnerungswürdigen? Wie können wir es trotz aller Schwierigkeiten wagen? Wie können wir mit einer Vergangenheit leben, die nicht tot, nicht einmal vergangen ist?

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Die Premiere findet am Samstag, 2. März, um 19.30 Uhr mit Isabella Campestrini, Vivienne Causemann, Luca Hass und Rahel Jankowski im Großen Haus statt.

Premiere
Sa, 02.03.2024, 19.30 Uhr

Vorstellungen
Di, 05.03.2024, 19.30 Uhr
Do, 21.03.2024, 19.30 Uhr
Sa, 23.03.2024, 19.30 Uhr
Fr, 05.04.2024, 19.30 Uhr
So, 07.04.2024, 19.30 Uhr

Vormittags­vorstellung
Di, 05.03.2024, 10 Uhr

Publikums­gespräch
So, 07.04.2024, 21 Uhr