Bilgeris facettenreiches Vorarlberg

Schwarzach “Auch das ist Österreich”, eine Dokumentationsreihe über jedes der neun Bundesländer, zeichnet auf unterhaltsame, informative und manchmal auch humorvolle Weise ein Hochglanzporträt der vielfältigen Regionen Österreichs.

In der Folge “Auch das ist Vorarlberg” führt der Sänger, Rockmusiker, Filmemacher und Buchautor Reinhold Bilgeri durch sein Bundesland. Er stellt Landsleute vor, deren Biografien exemplarisch für das “Ländle”, für die Antriebskraft und die Seele Vorarlbergs stehen. Bilgeri hat diese Episode auch selbst inszeniert.

Reinhold Bilgeri: “Vorarlberg – wie schon besungen – ist ‚klein aber oho‘ und höchst facettenreich, was Landschaften und Menschen betrifft. Es war mir als Lokalpatriot Bedürfnis und Ehre, ein paar außergewöhnliche Exemplare im Kontext zu ihrer näheren Heimat vorzustellen, Frauen und Männer, die auf unterschiedlichste Weise Gesichter der Vorarlberger ‘Seele’ repräsentieren und sie in die Welt getragen haben. Ich habe dabei versucht Persönlichkeiten vorzustellen, die durch ihre Kreativität, ihre Lebensart und ihren künstlerischen Ausdruck ein gewisses ‚Rebellentum‘ offenbaren, das imstande war, einen lange gepflegten Konservativismus im Ländle aufzubrechen und gleichzeitig dem Kern der ‚Klischees‘ verwandt zu bleiben.”

Ob Vorarlberg vor oder hinter dem Arlberg liegt, ist wohl eine Frage des Blickwinkels. Der Bodensee jedenfalls öffnet den Blick weit nach Westen. Für die Modedesignerin Anita Keckeis, die mit ihrer Modekunst Frauen sichtbar macht, ist dieser Blick zum Lebensmotto geworden: “Ich wusste schon immer, dass ich der Atlantik bin – und nicht das Mittelmeer!”

Noch weiter nach Westen, in die USA, hat es den Bregenzer Grafiker und Filmemacher Stefan Sagmeister verschlagen. In seinen Studios in New York und Bregenz gestaltete er Plattencover für die “Rolling Stones” und andere Topstars und wurde damit zum mehrfachen Grammy-Gewinner.

Weitere Protagonisten des Films sind der Architekt Hermann Kaufmann, einer der Pioniere des Holzbaus und Repräsentant der innovativen und international gefeierten Vorarlberger Architekturszene. Oder Philipp Lingg, der mit seiner Musik trotz unverständlichem Dialekt („Vo Mello bis ge Schoppernou“) ein Millionenpublikum erreichte und – man höre und staune – verstanden wurde. So unterschiedlich ihre Biografien auch sind, eines ist ihnen allen gemeinsam: die Überwindung von Grenzen im Denken und Handeln.