Bella Bells in der Johanniterkirche

Kultur / 22.03.2024 • 15:16 Uhr
Johanniterkirche
Die Ausstellung in der Johanniterkirche Feldkirch lädt zu einer Begegnung mit der Welt der Glocken ein. stadt feldkirch

Martina Morgers Begegnung mit der Welt der Glocken.

Feldkirch Die Ausstellung “Bella Bells” von Martina Morger in der Johanniterkirche Feldkirch lädt bis zum 25. Mai zu einer Begegnung mit der Welt der Glocken ein. In der atmosphärischen Umgebung einer verlassenen archäologischen Ausgrabungsstätte präsentiert die Multimediakünstlerin ein breites Spektrum an Glocken, die sowohl in ihrer Form als auch in ihrer Funktion variieren. Dieses Arrangement spiegelt die vielfältigen Rollen wider, die Glocken im Laufe der Geschichte und in verschiedenen Kulturen gespielt haben – von Zeitmessern und Warnsignalen bis hin zu Musikinstrumenten und dekorativen Objekten.

Martina Morger
“Bella Bells” der mehrfach ausgezeichneten Künstlerin Martina Morger in der Johanniterkirche Feldkirch. Laila Kaletta / Kunstmuseum Liechtenstein

Martina Morgers Installation geht weit über eine einfache Ausstellung von Objekten hinaus. Sie schafft eine immersive Umgebung, die durch die Integration von Sound und Duft bereichert wird. Eine minimalistische Soundinstallation, bestehend aus übereinander geschichteten Glockentönen, erzeugt ein Echo vergangener Zeiten und vermittelt das Gefühl einer Verbindung zwischen der Gegenwart und der Geschichte der Glocken. Diese klangliche Dimension wird durch eine Duftkomposition ergänzt, die den Raum periodisch mit dem Rauch einer speziellen Harzmischung erfüllt. Diese olfaktorische Komponente vertieft die atmosphärische Wirkung der Installation und lädt zur Reflexion über Themen wie Vergänglichkeit und die rituelle Bedeutung von Düften ein.

<p class="caption">Doppelprojektionen von Andrea Büttner in Feldkirch.<span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">VN/RP</span></p>
In der Johanniterkirche finden regelmässig Ausstellungen statt: Doppelprojektionen von Andrea Büttner in Feldkirch… VN/RP

Die Ausstellung thematisiert auch die Ambivalenz der Glocken zwischen Bewegung und Stillstand, Klang und Stille. Martina Morger stellt Fragen nach dem Wesen der Glocken: Erfüllen sie nur beim Läuten ihren eigentlichen Zweck oder haben sie auch im Schweigen eine tiefe Bedeutung? Die Ansammlung der unbeweglichen Glocken auf dem Kirchenboden wirft Fragen nach Ankündigung, Mahnung und dem Vergehen der Zeit auf.

Bella Bells in der Johanniterkirche
….Ausstellung von Max Grüter….vn/

“Bella Bells” ist Teil von Martina Morgers kontinuierlicher künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Zusammenspiel von Klang, Material und Raum. Ihre Arbeiten, die oft eine Verbindung zwischen Kybernetik und Körperlichkeit herstellen, laden zur aktiven Teilnahme und Reflexion ein. Die Ausstellung baut auf einer Performance auf, die Morger für die Gruppenausstellung „FRIDA“ 2023 konzipiert und realisiert hat. Diese Performance, bei der die Künstlerin durch die Hauptgasse einer Kleinstadt ging und dabei ein Objekt aus Glocken hinter sich herzog, untersuchte alltägliche Geräusche und deren Wirkung auf den urbanen Raum.

Künstler Lois Anvidalfarei realisiert Arbeit in der Johanniterkirche Feldkirch,
….oder vom Künstler Lois Anvidalfarei. vn/rp

Die Eröffnung der Ausstellung wird durch einen Prolog eingeleitet, der am Katzenturm – dem Standort der größten Glocke Vorarlbergs – beginnt und die Besucher zur Johanniterkirche führt. Dieser performative Akt verbindet die Installation mit der lokalen Geschichte und Tradition und markiert den Beginn eines einzigartigen kulturellen Ereignisses.

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Der Prolog findet am Katzenturm – dem Standort der größten Glocke Vorarlbergs – statt. philipp steurer

Martina Morger, die für ihre künstlerischen Leistungen bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Manor Kunstpreis 2021, bringt mit

Bella Bells“ eine Reflexion über die Bedeutung von Klang und Stille, Bewegung und Ruhe, Vergänglichkeit und Erinnerung in die Feldkircher Johanniterkirche.

Bella Bells

Vernissage: Freitag, 22. März, 20 Uhr
Es sprechen Arno Egger, Kurator und Roland Scotti, Kunstwissenschafter

Dauer der Ausstellung: 23. März bis 25. Mai 2024
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 10 – 12 Uhr und 15 – 18 Uhr
Samstag 10 bis 14 Uhr