Mischung aus preisgekrönten Werken und neuen Stimmen

Die Bregenzer Literaturtage stehen unter dem Motto: Flussstadt.
Bregenz Ganz im Sinne der Vielfalt und Kreativität, die die Bregenzer Literaturtage: Flussstadt auszeichnet, stellen wir die sieben weiteren Autorinnen und Autoren vor, die das Literaturfestival in diesem Jahr bereichern.

Tonio Schachinger fängt die Stimme einer neuen Generation ein. In “Nicht wie ihr”, einem Roman über einen österreichischen Fußballprofi, der sich in einer Jugendliebe verstrickt, beweist Schachinger ein außergewöhnliches Talent für scharfsinnige Beobachtungen und lebendige Charakterzeichnungen. Sein humorvolles und zugleich tiefgründiges Werk stellt traditionelle Erzählstrukturen infrage und eröffnet der Gegenwartsliteratur neue Wege. Für seinen zweiten Roman „Echtzeitalter“ wurde er mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.

Verena Roßbacher, die für ihren vielschichtigen Roman “Mon Chéri und unsere demolierten Seelen” mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet wurde, bringt eine raffinierte Mischung aus philosophischer Reflexion und literarischem Können mit. Ihre zwischen Zürich und Berlin angesiedelten Werke erforschen die Nuancen der menschlichen Psyche und die Verflechtungen von persönlicher und kultureller Identität. Roßbachers Reflexionen über das Leben und ihre subtile Kritik an gesellschaftlichen Normen bereichern die literarische Vielfalt des Festivals.

Der Hohenweiler Autor André Pilz hat einen weiten literarischen Horizont. Sein facettenreiches Werk, das von der tragischen Liebe eines Skinheads zu einer mexikanischen Studentin in No llores, mi querida” bis zu den dunklen Wegen der Prostitution und des Drogenhandels reicht, zeugt von großem Verständnis für menschliches Leid und die Komplexität der menschlichen Natur. Pilz’ Fähigkeit, schwierige Themen einfühlsam und tiefgründig zu behandeln, macht ihn zu einem wichtigen Mitgestalter der Bregenzer Literaturtage.
Susanne Tägder wechselte von der Justiz, wo sie als Richterin in Karlsruhe tätig war, zur Literatur und bringt eine einzigartige Perspektive in die Welt der Kriminalliteratur ein. Ihr Erstlingswerk “Das Schweigen des Wassers” verspricht mit Spannung und tiefen psychologischen Einblicken zu fesseln. Tägders Wechsel von der Richterin zur Romanautorin ist ein Weg, der sie mit der menschlichen Natur und den Schattenseiten der Gesellschaft vertraut macht.

Armin Thurnher, Herausgeber und Chefredakteur der Wiener Stadtzeitung Falter, ist eine Stimme der politischen und kulturellen Analyse. Seine Werke, darunter “Ach, Österreich!” und “Anstandslos”, bieten kritische Einblicke in die österreichische Gesellschaft und die politischen Strömungen, die sie prägen. Thurnhers Beiträge zu den Bregenzer Literaturtagen versprechen eine Bereicherung des Diskurses über die Rolle der Literatur in der Gesellschaft.
Mikael Vogel, ein Dichter, der die natürliche Welt und ihre Verletzlichkeit erforscht, bringt eine dringend benötigte ökologische Perspektive in die Literatur ein. Seine Gedichtbände, insbesondere “Dodos auf der Flucht”, sind ein leidenschaftlicher Aufruf zum Schutz der biologischen Vielfalt.
Die Werke der jungen Schweizer Autorin Laura Vogt zeichnen sich durch lyrische Intensität und emotionale Ehrlichkeit aus. Ihr jüngster Roman “Die liegende Frau” erforscht die Komplexität weiblicher Identität und Erfahrung mit einer subtilen Tiefe, die den Leser herausfordert und verzaubert. Vogt, die sich auch in lyrischen und dramatischen Texten ausdrückt, zeigt eine bemerkenswerte Fähigkeit, die Nuancen menschlicher Beziehungen und innerer Konflikte zu erfassen. Ihre Teilnahme verspricht, das Spektrum der Literaturtage um eine Dimension zu erweitern, die zugleich persönlich und universell klingt.