Ein Märchen aus der Kryptowelt

Kultur / 11.04.2024 • 13:44 Uhr
Fairycoin
„Fairycoin – Märchen aus der Kryptowelt“ feiert am 18. April Uraufführung im Theatr Kosmos.caro stark

“Fairycoin” feiert Uraufführung im Theater Kosmos.

Das Theater Kosmos bereitet sich derzeit intensiv auf die Uraufführung von „Fairycoin – Märchen aus der Kryptowelt“ vor. Das innovative Theaterstück von Natalie Baudy wird am 18. April 2024 Premiere feiern. Das Stück, eine Koproduktion mit dem Ensemble für unpopuläre Freizeitgestaltung UNPOP, nimmt das Publikum mit auf eine Reise in die Untiefen digitaler Traumwelten und finanzieller Gier.

Fairycoin
Fairycoin ist ein fantastisches Stück über Fischer und Frösche. caro stark

Satoshi Nakamoto ist das Pseudonym des Erfinders von Bitcoin, der weltweit ersten digitalen Währung, die 2008 eingeführt wurde. Trotz zahlreicher Spekulationen und Untersuchungen bleibt die wahre Identität Nakamotos eines der größten Geheimnisse der Technikwelt. Mit Bitcoin schuf er ein dezentralisiertes Zahlungssystem, das ohne zentrale Autoritäten auskommt, und legte damit den Grundstein für die Entwicklung weiterer Kryptowährungen. Seit Nakamotos letzter bekannter Kommunikation im Jahr 2010 ist wenig über ihn bekannt, doch sein Einfluss auf die Finanz- und Technologiewelt ist unbestritten.

Ein Märchen aus der Kryptowelt
Hubert Dragaschnig ist einer der Hauptdarsteller. phillip steurer

In diesem „Märchen aus der Kryptowelt“ beobachtet Satoshi Nakamoto Mond aus, wie sich eine illustre Gruppe von elf Glücksrittern auf den Weg macht, das nächste „große Ding“ nach Bitcoin zu erfinden. Ihre – oder besser: unsere – finanzkapitalistische Realität, die sich immer mehr ins Digitale verlagert, beschreibt Baudy in surrealen und bildgewaltigen Märchenbildern. Im Kontrast dazu wird dieses Märchen von einem rasenden Tech-Kapitalismus angetrieben. Die Gier der Glückssucher und ihr (Un)Vermögen bringen Satoshi Nakamoto oben auf dem Mond zum Weinen. Mit seinen Bitcoins wollte er der Menschheit Unabhängigkeit, Transparenz und Gerechtigkeit bringen – und dann das! Seine Tränen fallen ins All und lösen im Silicon Valley, dem Epizentrum des Tech-Kapitalismus, eine Flutwelle aus. Ob digitale oder handfeste Finanzversprechen, der Goldesel als Allegorie des Lebensglücks ist nur ein weiteres Glücksversprechen des Kapitalismus, das sich als Märchen entpuppt. Ein fantastisches Stück über Fischer und Frösche, fehlende Passwörter und ein Märchen am Beginn des Zeitalters des Tech-Kapitalismus.

Stefan Kasimir und Caro Stark, Theaterproduzenten in der VN-Redaktion
Für Regie und Ausstattung zeichnen Stephan Kasimir und Caro Stark verantwortlich. phillip steurer

Im Rahmen des neu entstandenen „Drama Lab“ der Wiener Wortstätten wurden vier so genannte „Arbeitsplätze“ an Autoren vergeben, die im Laufe des Jahres bei der Stückentwicklung dramaturgisch betreut wurden. Entstanden ist „Fairycoin“ von Natalie Baudy, ein Märchen aus der Kryptowelt, das im April uraufgeführt wird. Für Regie und Ausstattung zeichnen Stephan Kasimir und Caro Stark – Gründer und Leiter des Ensembles für unpopuläre Freizeitgestaltung – verantwortlich, die nach ihrem Weggang aus Dornbirn nun mit dem Theater Kosmos zumindest für zwei Jahre eine neue künstlerische Heimat gefunden haben. Laut UNPOP werden im Jahr 2024 drei Produktionen realisiert.

FAIRYCOIN – MÄRCHEN AUS DER KRYPTOWELT

Premiere am 18. April um 20 Uhr im Theater Kosmos

Mit Hubert Dragaschnig, Johannes Gabl, Sabine Lorenz, Helga Pedross, Caroline Hochfelner, Nurettin Kalfa, Barbara Novotny, Anwar Kashlan, Carmen Jahrstorfer, Diana Kashlan, Suat Ünaldı, Julia Loibl
REGIE Stephan Kasimir

AUSSTATTUNG Caro Stark

LICHT Matthias Zuggal

DRAMATURGIE Augustin Jagg