Sidney Poitier: Der Mann, der Oscar-Geschichte schrieb

Am 13. April 1964 wurde er als erster afroamerikanischer Hauptdarsteller mit einem Oscar ausgezeichnet.
schwarzach Am 13. April 1964 schrieb Sidney Poitier Oscar-Geschichte, als er als erster afroamerikanischer Hauptdarsteller mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Das überwiegend weiße Publikum reagierte mit tosendem Applaus. Poitiers Sieg mit dem Film “Lilien auf dem Felde” war nicht nur wegen seiner Darstellung des moralisch überlegenen Homer Smith bemerkenswert, sondern auch, weil er die Themen Toleranz und Menschlichkeit aufgriff.

Der Film traf mitten in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung einen Nerv. Poitier, der in ärmlichsten Verhältnissen auf den Bahamas aufgewachsen war, hatte sich in den USA vom Straßenverkäufer zum gefeierten Schauspieler hochgearbeitet. Der Durchbruch gelang ihm mit seinem Filmdebüt 1950 in “Hass ist blind”. Sein Oscar-Erfolg 1964 etablierte ihn als Pionier für afroamerikanische Schauspieler in Hollywood, auch wenn es fast zwei Jahrzehnte dauerte, bis ein anderer Louis Gossett Jr. 1983, den Oscar für die beste Nebenrolle gewann.

Im Jahr 2002 wurde Denzel Washington für “Training Day” ausgezeichnet und Halle Berry erhielt als erste afroamerikanische Frau den Oscar als beste Hauptdarstellerin für “Monster’s Ball”. Ihre Worte, dass diese Nacht eine Tür geöffnet habe, klingen bis heute nach, doch die Anerkennung in Hollywood bleibt ein kontroverses Thema. Der Hashtag #OscarsSoWhite machte 2016 erneut auf das anhaltende Problem der mangelnden Vielfalt aufmerksam.

Als Reaktion darauf kündigte die Oscar-Akademie „historische Maßnahmen“ an, um die Vielfalt besser zu fördern, darunter neue Standards für Filmproduktionen und die Aufnahme mehrerer unterrepräsentierter Gruppen in den Filmverband.