Mit Kunst gegen Littering

„Bolus Forte“ ist eine Anspielung auf das immer wiederkehrende Verhaltensmuster der Menschen im Umgang mit der Umweltverschmutzung.
Hohenems Am 26. April um 11 Uhr wird das neue Poolbar Generator-Kunstwerk erstmals auf dem Schlossplatz in Hohenems präsentiert. Im Rahmen des diesjährigen Kunstlabors Poolbar Generator ist ein Kunstprojekt entstanden, das in direktem Zusammenhang mit Littering in der Landwirtschaft steht. Das Kunstwerk mit dem Titel „Bolus Forte“ wurde unter der Leitung des Künstlers und Laborleiters Lukas Klestil und den teilnehmenden Künstlern Sophie Olivia Taleja Schmidt, Julian Paula und Niklas Rechfelden konzipiert und hergestellt. Die Skulptur spielt auf das immer wiederkehrende Verhaltensmuster der Menschen im Umgang mit der Umweltverschmutzung „Littering“ an, bei dem die Symptome und nicht die Ursachen bekämpft werden.
Das unverantwortliche Wegwerfen von Verpackungsabfällen aus Metall in Wäldern und Wiesen hat schwerwiegende Folgen für Wild- und Nutztiere. Beim Mähen der Wiesen werden diese Abfälle zu scharfkantigen Kleinteilen, die sich im Futter/Heu für Nutztiere wiederfinden und so in den Mägen der Tiere landen. Dies kann zum Tod der Tiere führen. Um dem entgegenzuwirken, wurde 1963 von Matthaeus Stöber ein sogenannter Käfigmagnet entwickelt, der verschluckte Metallteile magnetisch anzieht und (konstruktionsbedingt) grobe Verletzungen verhindert. Aluminium hingegen ist zwar metallisch, aber nicht magnetisch, sodass der Käfigmagnet diese Teile nicht anziehen kann und das Problem der inneren Verletzung der Tiere durch Metallteile im Magen nicht vollständig gelöst werden kann. Bolus Forte ist einem Käfigmagneten nachempfunden. Die Oberflächenbeschaffenheit erinnert an eine Aluminiumdose, die mit einem selbstreflexiven Effekt auf ein wenig beachtetes Problem aufmerksam machen will. Das Stahlobjekt hat einen Maßstab von 1:10. Am Samstag erwartet die Zuschauer ein spannendes Programm mit mehreren Vorträgen der Projektpartner, die das Wochenende einleiten und einen tieferen Einblick in den Prozess und die Geschichte des Kunstwerks geben.
In Zukunft wird das Kunstwerk als Wanderobjekt an verschiedenen Orten im Littering-Kontext und zusammen mit den gelben Pfeilen des Vorarlberger Gemeindeverbandes zu sehen sein, bevor es im Sommer während des Poolbar-Festivals als Blickfang auf der Reichenfeldwiese steht und zahlreiche Besucherinnen und Besucher über die Littering-Problematik in der Landwirtschaft informiert.