Vorarlberg fördert zeitgenössische Kunst

22 neue Werke für die Landessammlung.
Das Land Vorarlberg setzt seine langjährige Tradition fort und erweitert seine Sammlung zeitgenössischer Kunst durch sorgfältig ausgewählte Ankäufe. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 22 Werke von 13 Künstlerinnen und Künstlern sowie einem Künstlerduo in die Sammlung aufgenommen. Den Ankaufsprozess leiteten die Kunsthistorikerin Andrea Fink und die Kulturmanagerin Isabella Marte.
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Mit einem gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhten Budget von 130.000 Euro wurden heuer Werke aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Zeichnung, Objekt, Installation und eine durch künstliche Intelligenz generierte Videoarbeit angekauft.

2023 gingen insgesamt 45 Ankaufsgesuche ein, etwas mehr als im Vorjahr. Das Ankaufskonzept setzt auf eine gute Durchmischung verschiedener Medien, Generationen und Inhalte sowie auf Werke, die die Sammlung oder Serien sinnvoll ergänzen, Entwicklungen aufzeigen und auch in Ausstellungen wieder gezeigt werden können.

Ingmar Alge beeindruckt mit seinem Ölgemälde “Rasen”, in dem er das Motiv durch zahlreiche Übermalungen auf einen einsamen Stuhl reduziert und so eine beeindruckende Tiefenwirkung erzielt. Katja Berger zeigt ein ausdrucksstarkes, düsteres Porträt, das die Hände der Bregenzer Galeristin Lisi Hämmerle ins Zentrum rückt, während Linus Barta mit seinem vom Spiritual Jazz inspirierten Zyklus „Astral Travel“ die Grenzen zwischen Musik und bildender Kunst auslotet.

Von Bella Angora sind zwei farbenprächtige Papierarbeiten und ein Foto entstanden, das das Gesicht der Künstlerin als bunten Paradiesvogel zeigt. Christine Lederer ruft in ihrem performativen Akt „reiss dein maul auf“ zu Solidarität und Engagement auf.

Viktoria Tremmel setzt sich in ihren poetischen Collagen mit dem Artensterben und der bedrohten Biodiversität auseinander. Ihre Arbeiten machen auf die drängenden ökologischen Fragen unserer Zeit aufmerksam. Ines Doujak setzt sich in ihrer Serie „Siegsgärten“, die ursprünglich auf der documenta 12 gezeigt wurde, mit den Themen Biopiraterie und Kapitalismus auseinander. Ihre Arbeiten verbinden Pflanzenfotografien mit historischen Textilmustern und laden zur Reflexion über die Ausbeutung biologischer Ressourcen ein.

Im Bereich der Objekt- und Installationskunst überzeugen Karl Salzmann und das Duo Siegrun Appelt/Constanze Müller. Salzmanns Arbeit besteht aus Mikrofonen und Stativen, die zu einer Klangskulptur arrangiert sind und auf Sprach- und Klangphänomene anspielen. Appelt und Müller verwenden in ihrer Installation „Lebensraum“ Kinderstimmen, um wissenschaftliche und persönliche Texte zum Thema Umweltschutz zu vermitteln.

Alfred Graf thematisiert in seiner Arbeit „Sternenstaub“ mit Materialien wie Wachs, Papier und Eisenstaub Fragen nach dem Ursprung des Lebens im Universum. Uta Belina Waeger dekonstruiert in ihren Arbeiten Alltagsgegenstände wie Stühle und setzt sie neu zusammen, um die Konventionen der Objektdarstellung zu hinterfragen. Alexander Stark bietet mit seiner Installation „Shadowliner“ eine Perspektive auf die Veränderlichkeit unserer Realitätswahrnehmung. Claudia Larcher schließlich verbindet in „Me, Myself and I“ Fotografie und Video, um das Thema Identität in einem KI-gestützten Dialog zu erforschen. Ihre Arbeiten reflektieren die zunehmende Verschmelzung von Technologie und menschlicher Erfahrung.

Die ausgestellten Werke sind vom 26. April bis 9. Juni 2024 im Kunstraum Remise in Bludenz zu sehen.