Kein Leben nach mir

Die Produktion des aktionstheaters wird am Donnerstag im Landestheater uraufgeführt.
Bregenz Angesichts der gesellschaftlichen Verunsicherung und der Herausforderungen des Turbokapitalismus im 21. Jahrhundert hat das aktionstheater ensemble eine Bühnensprache entwickelt, die direkt auf den Solarplexus des Publikums zielt. Die jüngst mit dem Österreichischen Kunstpreis ausgezeichnete Kompanie beleuchtet die Hoffnungen und Sehnsüchte des Einzelnen.

Das Stück spielt vor dem Hintergrund eines drohenden europaweiten Rechtsrucks und dem Erstarken autokratischer Systeme, das Überleben der Demokratien scheint auf dem Spiel zu stehen. Die Sorge um unseren Planeten verschärft dieses Spannungsfeld. Wie der Einzelne auf diese Herausforderungen reagiert, beleuchtet das Ensemble in seiner aktuellen Produktion, die am kommenden Donnerstag im Vorarlberger Landestheater Premiere hat. Vom Rückzug ins Private bis zur Selbstoptimierung wird die Bandbreite menschlicher Reaktionen ausgelotet, beginnend mit einer komödiantischen Parade der Eitelkeiten.

Martin Gruber, der künstlerische Leiter, beschreibt die Herangehensweise des Ensembles als tiefgründiges performatives Ausloten menschlicher Bedürfnisse. Mit einer Methode, die als “theatrale Therapie” bekannt ist, erforscht er die Wechselwirkungen zwischen globalen Ereignissen und persönlichen Erfahrungen. Ziel ist es, mit den Mitteln der Kunst Erfahrungsräume zu schaffen, die gewohnte Sichtweisen und emotionale Zustände herausfordern.

Die Vielfalt der Perspektiven innerhalb des Ensembles und die ständige Möglichkeit des Scheiterns im Zusammenspiel sind zentrale Elemente dieser Theaterarbeit.

Anlässlich des 35-jährigen Bestehens des Ensembles bewegen sich die Produktionen zwischen privatem Rückzug und großen gesellschaftlichen Fragen. Die performativen Künste werden genutzt, um diese Dynamiken zu erforschen und auszuhalten, wobei der Moment als einzige Konstante und mögliche Erkenntnisquelle dient.
Kein Leben nach mir
Premiere: Donnerstag, 16. Mai, 19.30 Uhr, Landestheater
Vorstellungen: So, 19.05. / Di, 21.05. / Do, 23.05. / Fr, 24.05. und Sa, 25.05., 19.30 Uhr, Großes Haus
Mit: Isabella Jeschke, Andreas Jähnert, Thomas Kolle, Kirstin Schwab, Tamara Stern, Benjamin Vanyek sowie Live-Musik: Andreas Dauböck, Ernst Tiefenthaler, Emanuel Preuschl, Jean Philipp Viol
Konzept/Inszenierung: Martin Gruber
Text: Martin Gruber, aktionstheater ensemble und Wolfgang Mörth
Dramaturgie: Martin Ojster
Musik: Andreas Dauböck
Bühne/Kostüme: Valerie Lutz
Videoinstallation: Resa Lut
Regie-Assistenz: Sanna Hufsky