Eine musikalische Reise der Extraklasse

Die beiden Chöre Gioia & singing friends traten zum ersten Mal gemeinsam auf.
Nüziders, Dornbirn Die Idee des gemeinsamen Auftritts der beiden Chöre entstand aus einer gemeinsamen Singaktion im Rahmen der Veranstaltung „Treffpunkt Chor 2023“, der vom Chorverband Vorarlberg organisierten Veranstaltung in Feldkirch. Damit war auch der Titel „Voice Connection“ sowie die beiden Auftrittsorte mit Nüziders (Sonnenbergsaal) und Dornbirn (Kirche Dornbirn Rohrbach) rasch gefunden.

Von „Jubilate Deo“ bis Coldplay
Die beiden Chorleiter, Willemien Langenkamp für singing friends und Philipp Nesensohn für den Gioia Chor, übernahmen dabei jeweils alternierend die Leitung. In verschiedensten Formationen, einmal gemeinsam, dann wiederum nur die Frauen der beiden Chöre, dann wieder jeder Chor nur für sich, wurden nahezu 20 Lieder geboten und ein literarischer Bogen gespannt, der von moderner geistlicher Chormusik („Jubilate Deo“ von Peter Anglea), über Volkslieder (z.B. das schwedisches Volkslied „Vem Kann Segla“ von Esenvalds/Sund) aus verschiedensten Regionen dieser Erde, selbst Liebes- und Schlaflieder („Nocturne“ von Evert Taube) bis hin zu Hitklassikern von Seal („Kiss from a Rose“) oder der britischen Pop-Rock-Band Coldplay führte.

Die Best-ofs des Abends waren aber nicht unbedingt diese angesprochenen Klassiker, die Lieder von Coldplay funktionieren in gewisser Weise nur sehr bedingt für einen größeren Chor. Ein unglaubliches stimmliches Ereignis wie auch unter die Haut gehende Darbietung war der Song „From a Distance“ der amerikanischen Singer-Songwriterin Julie Gold. Bette Midler gewann mit diesem Lied 1991 den Grammy für den „Song des Jahres“. Die drei Solistinnen Fabienne Netzer, Susanne Klammsteiner und Carmen Burtscher ließen dieses Lied mit viel Einfühlungsvermögen, Verve und gesanglicher Glanzleistung zu einem außergewöhnlichen Hörereignis werden: „From a distance, there is harmony and it echoes through the land.“ Ganz dezent und dennoch stimmlich sehr präsent verhielten sich die beiden Chöre bei diesem Lied.
Gesangliche Herausforderung
Ganz anders, wenn sie in den Vollklangsound eines „all time classic“ wie „Music“ von John Miles eintauchen. Der Sänger, Songschreiber und Arrangeur Oliver Gies, der zu den erfolgreichsten Chorarrangeuren in Deutschland zählt, kombiniert anspruchsvolle Arrangements mit guter Singbarkeit und wählt dafür so bekannte Songs wie z. B. den zum Evergreen gewordenen Hit von John Miles aus (der FC Bayern verwendet dieses Lied auch als Einlaufmusik). In gewohnter Qualität hat Gies für den gemischten Chor ein ansprechendes Arrangement erarbeitet. Mal gefühlvoll und fast andächtig, mal rockig und temperamentvoll, die Instrumentalpassagen von „Music“ sind eine gesangliche Herausforderung und überaus anspruchsvoll. Mit Bravour wurde dieser Part von beiden Chören gemeistert. Michaela Ganahl, die Solistin des Liedes „Rolling in the Deep“ von Adele machte ebenfalls eine „bella figura“.

Mit der Zugabe „La sera sper il lag“ („Abends am See“) von Gion B. Casanova endete eine musikalische Reise der Extraklasse: „Music was my first love and it will be my last.”