Konzerterlebnis bei der Schubertiade

Ein Nachmittag der musikalischen Meisterschaft in Schwarzenberg.
Schwarzenberg Am Mittwochnachmittag verwandelte sich Schwarzenberg wieder in einen Tempel der klassischen Musik. Im Rahmen der Schubertiade traten drei herausragende Solisten auf: Gautier Capuçon (Violoncello), Sarah Jégou-Sageman (Violine) und Martina Consonni (Klavier). Die Darbietung dieses Trios war ein Triumph künstlerischer Exzellenz.

Das Konzert begann mit der leidenschaftlichen Sonate für Violine und Klavier von Robert Schumann. Die Darbietung von Sarah Jégou-Sageman war geprägt von intensiver Ausdruckskraft und künstlerischer Sensibilität, die jede Note zum Leben erweckte und die Komplexität des Stückes hervorragend zur Geltung brachte. Ihr Spiel im ersten Satz war voller Emotionen und fesselte die Zuhörer vom ersten Ton an.

Martina Consonni am Klavier ergänzte sie perfekt. Ihr Anschlag war kraftvoll und einfühlsam zugleich, und ihr Zusammenspiel mit Jégou-Sageman wirkte fast telepathisch.

In Schumanns „Papillons“ für Klavier solo zeigte Martina Consonni ihre herausragenden pianistischen Fähigkeiten. Ihre Interpretation dieser lyrischen Walzer war eine delikate Mischung aus Virtuosität und lyrischer Zartheit. Jeder Walzer war ein kleines Meisterwerk für sich, und Consonni gelang es, die feinen Nuancen und wechselnden Stimmungen dieses Werkes mit beeindruckender Klarheit und Eleganz herauszuarbeiten.

Gautier Capuçon brillierte in den Fantasiestücken für Violoncello und Klavier. Seine makellose Technik und sein ausdrucksstarkes Spiel machen ihn zu einem der besten Cellisten unserer Zeit. Er zeigte sein Gespür für feine Nuancen und seine Fähigkeit, das Cello fast wie eine menschliche Stimme klingen zu lassen. Martina Consonni begleitete ihn mit Leichtigkeit und Präzision, so dass das Zusammenspiel der beiden Musiker zu einem wahren Genuss wurde.

Nach der Pause erreichte das Konzert mit dem Klaviertrio in H-Dur von Johannes Brahms seinen Höhepunkt. Die Interpretation von Capuçon, Jégou-Sageman und Consonni war von höchster Qualität. Das Allegro con brio wurde mit so viel Energie und Präzision gespielt, dass es die Zuhörer förmlich mitriss. Das Scherzo (Allegro molto) war ein Feuerwerk technischer Brillanz, das Adagio ein Moment wahrer Besinnlichkeit und Schönheit. Im Finale, dem Allegro, zeigte das Trio noch einmal seine beeindruckende Homogenität und musikalische Tiefe.

Die drei Solisten gaben ein Konzert, das dem hohen Anspruch der Schubertiade mehr als gerecht wurde und das Publikum begeistert zurückließ.