Das ELF: kräftige Beats und heftiger Sturm

Kultur / 09.07.2024 • 15:15 Uhr
Das ELF: kräftige Beats und heftiger Sturm
Gewaltige Shows und fette Beats: Das Electric Love Festival in Salzburg. ELF

Das Electric Love in Salzburg lockte wieder Tausende Technofans auf den Salzburgring. Inklusive Wetterkapriolen.

Salzburg Wenn regelmäßige Besucher von Festivals am Salzburgring eines gelernt haben, dann das: Es gibt kein mäßiges Wetter – es gibt nur Sonne oder verdammt schlechtes Wetter. Das Electric Love Festival am vergangenen Wochenende sollte da keine Ausnahme bleiben. Die Besucherinnen und Besucher ließen sich die Freude an harten Beats, mitreißendem Drum an Bass und anderen Ausformungen der elektronischen Musik aber nicht nehmen.

Das ELF: kräftige Beats und heftiger Sturm
Stammgäste auf dem Electric Love: Christina aus Götzis, Isabella aus Frastanz, Anja aus Wolfurt und Jacqueline aus Dornbirn. VN

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Wie Christina, Anja, Isabella und Jacqueline aus Vorarlberg. Die Freundinnen kommen seit Jahren nach Salzburg, um sich die Ohren drei Tage lang von heftigen Bässen verwöhnen zu lassen. Sie lieben ihr Electric Love – heuer speziell wegen eines Headliners, erzählt Christina: Armin Van Buuren. Ihr Favorit ist bereits am Donnerstag im Einsatz. “All we ever hear from you is blah, blah, blah”, lässt es der 47-jährige “King of Trance” über den Ring dröhnen. Das Publikum: Höchst empfänglich für solche Textzeilen, weil schon aufgeheizt von einer noch anderen, nicht minder bekannten Szenegröße. Ein gewisser H. P. Baxxter schreit: “How much is the fish?” Und die Menge tobt. Scooter, ewig jung geblieben.

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Der Salzburgring: Wo einst Metallica, Oasis, Franz Ferdinand und Co. auf dem Frequency die Rockfans begeisterten, regiert seit Jahren das DJ-Pult. Ganz ohne Rockmusik kommen aber auch die Elektro-Stars nicht aus. Der Freitag gleicht einem Stelldichein der Coverbands. Der niederländische Hardstyle-DJ Brennan Heart lässt Coldplay spielen, Headliner Timmy Trumpet mixt von Eminem bis Billy Talent viele Genres in seine Beats.

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Als Trumpet die Mainstage betritt, stehen ihm Tausende verschwitzte Fans gegenüber. Sie haben einen heißen Freitag hinter sich – nicht nur wettertechnisch. Viele wechseln vom “Club Circus” zu Trumpet, euphorisiert vom sensationellen Auftritt des englischen Duos Koven. Koven schaffte es mit der Mischung aus Drum and Bass und Dubstep, das Zelt ab der ersten Sekunde zum Beben zu bringen. Ohne Anleihen aus der Rockmusik – Muse zum Beispiel – kommen aber auch die Briten nicht aus.

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Weit nach Mitternacht setzen sich schließlich Tausende Besucher im Gänsemarsch in Bewegung. Darunter auch die vier Vorarlbergerinnen, die ihr Taxi suchen. Oben beim Parkplatz angekommen bleiben sie stehen und blicken auf den steilen Abgang. “Weißt du noch Anja, vor einigen Jahren, als es so gestürmt hat?”, fragt Christina. “Damals wurde aus diesem Weg fast ein reißender Fluss.” Anja nickt und sagt: “Zum Glück ist das Wetter heuer besser.”

Das ELF: kräftige Beats und heftiger Sturm
Dieser Abgang wurde schon einmal zum reißenden Bach.

Doch es wäre nicht das ELF (wie das Electric Love von seinen Fans liebevoll genannt wird) am Salzburgring, hätte es keine Wetterüberraschung parat. Samstagfrüh: Die App meldet eine Sturmwarnung. Bitte die Zelte bis 16.30 Uhr verlassen, ins Auto flüchten und warten, bis der Sturm vorbeizieht. Um 20.45 Uhr öffnete das Gelände wieder. Und während der Campingplatz einem Trümmerfeld gleicht, feiern die Besucher mit dem französischen Superstar DJ Snake ihre Abrissparty.

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Die vier Vorarlbergerinnen planen schon für nächstes Jahr. Mit Gummistiefel – und Sonnencreme. Beides gehört zu ihrem ELF dazu.