Glanzvolle Darbietung bei der Schubertiade

Dejan Lazić bringt die Werke von Mozart, Beethoven und Schubert zum Strahlen.
Hohenems Der kroatische Pianist Dejan Lazić verwandelte am Samstag, 13. Juli, den Markus-Sittikus-Saal in Hohenems in eine musikalische Oase.
Der Nachmittag begann mit Mozarts Fantasie in d-Moll, KV 397, einem Werk, das dramatische und melancholische Elemente meisterhaft vereint. Lazić gelang es, die düstere Stimmung des Andante perfekt einzufangen und in eine Welt voller Intensität und Ausdruckskraft zu entführen. Mit einer feinen Balance zwischen struktureller Strenge und improvisatorischer Freiheit erweckte er die kontrastreichen Passagen des Werkes zum Leben. Feine Nuancen und harmonische Überraschungen ließen die Fantasie reich und abwechslungsreich erscheinen.

Mozarts Sonate in B-Dur, KV 333, zeigte eine weitere Facette von Lazićs Können. Im ersten Satz, dem Allegro, präsentierte er die lebhaften und fesselnden Melodien mit der ihm eigenen Energie und Eleganz. Das Allegro sprühte vor Lebendigkeit, während Lazić die klar strukturierte Komposition meisterhaft zur Geltung brachte. Der zweite Satz, das Andante cantabile, mit seiner sanften, lyrischen Melodie ließ das Publikum träumen und die innere Ruhe und Schönheit von Mozarts Musik genießen.

Anschließend stand Beethovens Sonate in cis-Moll, op. 27/2, besser bekannt als »Mondscheinsonate«, eines der berühmtesten Werke der klassischen Musik, auf dem Programm. Im Adagio sostenuto des ersten Satzes gelang es Lazić, die träumerische und melancholische Melodie mit einer geheimnisvollen Atmosphäre zu durchdringen. Die gleichmäßigen Arpeggios und die zarte Schönheit der Komposition machten diesen Teil der Sonate zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das Allegretto bot einen heiteren Kontrast, den Lazić mit tänzerischer Leichtigkeit meisterhaft darstellte. Der stürmische dritte Satz, das Presto agitato, war ein brillantes Finale, bei dem Lazićs technische Virtuosität und emotionale Tiefe voll zur Geltung kamen. Die rasanten Läufe und dramatischen Akkorde zeigten die ganze Bandbreite von Beethovens kompositorischem Können. Der eine oder andere kann sich vielleicht noch an das Jahr 2020 erinnern, als Paul Lewis die Mondscheinsonate bei der Schubertiade präsentierte. Diese unterschiedlichen Herangehensweisen zeugten von der Vielseitigkeit des Werkes und den außergewöhnlichen Fähigkeiten der beiden Pianisten, die ihre einzigartigen künstlerischen Visionen eindrucksvoll zum Ausdruck brachten.
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Den Abschluss des Abends bildete Schuberts Sonate in B-Dur, D 960. Im Molto moderato des ersten Satzes entfaltete Lazić ein musikalisches Panorama von majestätischer und zugleich lyrischer Melodik. Die harmonischen Verschiebungen und die lange Führung des Hauptthemas wurden mit einer solchen Ruhe interpretiert, dass das Publikum die Naturstimmung Schuberts hautnah miterleben konnte. Das Andante sostenuto brachte eine melancholische und nachdenkliche Stimmung in die Sonate. Lazićs subtile Interpretation dieses Satzes wirkte wie ein stiller Dialog wirkte. Der dritte Satz, das Scherzo (Allegro vivace), brachte mit seiner lebhaften und fröhlichen Melodie eine heitere Abwechslung, die Lazić mit rhythmischer Vielfalt und musikalischer Verspieltheit zum Leben erweckte. Das kraftvolle Finale beendete die Sonate mit einer energiegeladenen und dynamischen Darbietung.
