Virtuose Kammermusik-Darbietung

Kultur / 16.07.2024 • 14:14 Uhr
Emmanuel Tjeknavorian (Violine), Benedict Mitterbauer (Viola) und Jeremias Fliedl (Violoncello)
Die jungen Musiker Emmanuel Tjeknavorian (Violine), Benedict Mitterbauer (Viola) und Jeremias Fliedl (Violoncello). schubertiade

Begeisterung für Emmanuel Tjeknavorian, Benedict Mitterbauer und Jeremias Fliedl.

Hohenems Am vergangenen Sonntagvormittag fand im Rahmen der Schubertiade ein bemerkenswertes Konzert mit den jungen Musikern Emmanuel Tjeknavorian (Violine), Benedict Mitterbauer (Viola) und Jeremias Fliedl (Violoncello) statt. Mit jugendlicher Frische, beeindruckendem technischen Können und musikalischer Sensibilität begeisterten sie das Publikum. Ihr von Witz, Leidenschaft und großem Musikverständnis geprägtes Spiel riss die Zuhörer zu wahren Begeisterungsstürmen hin und bot einen wunderbaren Einblick in die Kammermusik der nächsten Generation.

Emmanuel Tjeknavorian (Violine), Benedict Mitterbauer (Viola) und Jeremias Fliedl (Violoncello)
Witz, Leidenschaft und große Sensibilität bei der Schubertiade. Schubertiade

Das Konzert begann mit Schuberts Streichtrio in B-Dur, D 471, einem bezaubernden und lebendigen Werk, das trotz seiner Unvollständigkeit einen bemerkenswerten Einblick in Schuberts kompositorisches Können bietet. Das Allegro, der einzige vollständig ausgearbeitete Satz des Werkes, strahlt mit seiner lebhaften und spritzigen Melodik die für Schuberts Frühwerk typische Energie aus. Geschickt nutzt Schubert die Dialoge zwischen Violine, Viola und Violoncello zu einem abwechslungsreichen und dynamischen musikalischen Gespräch. Die Musikerinnen und Musiker setzten dies mit Brillanz und Spielfreude um.
Ein weiterer Höhepunkt des Vormittags war die Aufführung der Serenade in D-Dur von Ludwig van Beethoven. Dieses facettenreiche Werk besteht aus sieben Sätzen und bietet eine reiche Vielfalt an Stimmungen und musikalischen Ideen. Das Stück begann mit einer lebhaften Marschmelodie im Allegro, gefolgt von einem ruhigen und lyrischen Adagio, das die tiefere emotionale Seite von Beethovens Musik beleuchtete. Das Menuetto: Allegretto brachte tänzerische Leichtigkeit, während das Adagio – Scherzo: Allegro molto voller Energie und Überraschungen steckte. Die schnellen Läufe und dynamischen Kontraste meisterten die Musiker mit virtuoser Leichtigkeit. Das Allegretto alla Polacca und das Thema: Andante quasi Allegretto zeigten Beethovens Einfallsreichtum und seine Fähigkeit, traditionelle Formen kreativ zu erweitern. Die Wiederaufnahme der Marschmelodie im abschließenden Allegro rundete die Serenade festlich ab.

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Zum Abschluss des Konzerts präsentierten Tjeknavorian, Mitterbauer und Fliedl Mozarts Divertimento Es-Dur, ein Meisterwerk der Kammermusik über das der große Geiger Benjamin Schmid meinte: “Es ist insgesamt ein höchst virtuoses Werk, das lange Zeit als unspielbar galt. Es proben sich auch heute noch die Leute bei diesem Stück die Seele aus der Brust“. Der erste Satz, Allegro, eröffnete das Divertimento mit einer lebhaften und heiteren Melodie, die kunstvoll zwischen den Instrumenten hin und her wanderte. Das Adagio bot einen ruhigen und gefühlvollen Kontrast, während das Menuetto: Allegretto mit seinem reizvollen Rhythmus und den eleganten Melodielinien tänzerische Leichtigkeit vermittelte. Das Andante zeichnete sich durch eine ruhige und fließende Melodieführung aus, die eine sanfte Atmosphäre schuf und tiefgehende Reflexion ermöglichte. Das zweite Menuetto, diesmal mit zwei Trios, brachte abwechslungsreiche melodische und rhythmische Elemente. Der Schlusssatz, Allegro, war voller spritziger Melodien und rhythmischer Vitalität und beendete das Konzert mit einem strahlenden Finale.

Emmanuel Tjeknavorian (Violine), Benedict Mitterbauer (Viola) und Jeremias Fliedl (Violoncello)

Insgesamt war das Konzert von Emmanuel Tjeknavorian, Benedict Mitterbauer und Jeremias Fliedl ein triumphaler Erfolg. Die jungen Musiker zeigten beeindruckendes technisches Können, große musikalische Ausdruckskraft und ihre Interpretationen der Werke von Schubert, Beethoven und Mozart begeisterten das Publikum.