Luxus, Butter und Brot

Der Verein WGN für Kunst und Kultur schmückt den öffentlichen Raum in Bregenz, sowie ihre Räumlichkeiten.
Bregenz Vergangenen Sommer hat das Projekt „wagen.projects“ im öffentlichen Raum in Bregenz für einige Attraktionen gesorgt. Nun ist daraus der Verein WGN (Verein für Kunst und Kultur) geworden, der dies fortführt. Zusätzlich werden ebenfalls Räume wie das EG in der Maurachgasse 1, oder die Werkstatt von Manuel Menghin in der Brielgasse bespielt. “Das Ziel ist es gemeinsam Projekte zu entwickeln und Räume zu schaffen, in denen ein bestimmtes Thema, eine Idee, oder eine Position entwickelt und diskutiert werden kann”, erklärt Lena Seeberger, eine der Initiatorinnen. Mit dabei sind auch Manuel Menghin, José Oliveira und Lukas Weithas. “Wir laden unterschiedliche Akteure und Akteurinnen ein, Performances, Workshops, Konzerte, Lesungen, Installationen und Ähnliches zu entwickeln”, sagt Seeberger. “Wir als Organisationsteam sind nur ein Teil des großen Ganzen.”

Der Fokus liegt dabei auf gesellschaftlich relevanten Themen wie Gleichberechtigung, Diversität, Inklusion und Vielfalt. Beim Eröffnungsevent Anfang Juli trug die Ausstellung den Namen “I only eat the butter and not the bread” – Ich esse nur die Butter und nicht das Brot.

Die Entscheidung, nur die Butter und nicht das Brot zu wählen oder als Kind nur die Mitte des Brotes zu essen, spiegelt eine der ersten Luxusentscheidungen wider. Butter symbolisiert, vor allem in einer Mangelgesellschaft, Luxus und Reichtum. Dies dient als Ausgangspunkt für eine Diskussion über die Beziehung zwischen Werten und was Reichtum in Wirklichkeit ist.

Im Rahmen der aktuellen Auseinandersetzung zum Thema Luxus findet am 3. August in der Maurachgasse eine besondere Veranstaltung statt – eine Filmvorführung. Doch nicht ein mal sie wissen, was genau auf den Bändern drauf ist. “Wir wissen nur, dass es um eine französische Familie geht, die in den 70er-Jahren in Afrika an der Elfenbeinküste gelebt und ihr Leben auf 8-mm-Filmen dokumentiert hat.” Ein Freund dieser Familie bat einen Bekannten die Filme nach Porto zu bringen, wo sie von einer dritten Person abgeholt werden sollten. Ursprünglich sollten sie der “Cinemateca Portuguesa” gespendet werden. “Nachdem sie niemand abgeholt hat, sind sie bei uns gelandet. Jetzt haben wir die Gelegenheit sie gemeinsam anzuschauen und auf eine Zeitreise zu gehen”, so Seeberger.
