Neue Galerie in Bregenz

Kultur / 21.08.2024 • 12:42 Uhr
Gregor Koller
Das Exponat “Hirsch Gregor” wurde von Koller aus den Hörnern eines Hirsches aus Schönebach gefertigt. andreas marte

Gregor Kollers “Kunstpunkt” feierte Eröffnung.

Bregenz Bregenz ist um einen kulturellen Treffpunkt reicher: Mit der Eröffnung seiner neuen Galerie im GWL setzt Gregor Koller einen markanten Akzent in der Bregenzer Kunstszene. Die Sommerausstellung “Kunstpunkt” vereint Werke namhafter Künstler wie Josef Wurm, Udo Rabensteiner, Franz Ringel, Veronika Dirnhofer, Werner Geiger, Richard Bösch und anderer wichtiger Namen der österreichischen Kunstszene.

Gregor Koller
Die Sommerausstellung “Kunstpunkt” vereint Werke namhafter Künstler. andreas marte

Besondere Aufmerksamkeit verdient das Werk von Manfred Egender, dessen Porträt von Gerhard Richter auf einer ungewöhnlichen Leinwand – einer Plastikfolie – entstand. Diese spezielle Textur erzeugt eine faszinierende Mischung aus glänzenden und matten Oberflächen und unterstreicht den innovativen Charakter der Ausstellung.

Gregor Koller
Manfred Egenders Porträt von Gerhard Richter. andreas marte

Josef Wurm, ein Künstler aus der Steiermark, der lange in Budapest gelebt hat, zeigt eine Collage, die seine unverkennbare Handschrift trägt. Seine Arbeiten, die regelmäßig in Wiener und Grazer Galerien zu sehen sind, gehören zu den zentralen Exponaten der Ausstellung.

Gregor Koller
Eine Collage von Josef Wurm. andreas marte

Richard Bösch beeindruckt mit einer Auswahl neuer und älterer Arbeiten, die durch ihre intensiven Flächen und Formen bestechen und die Kontinuität seines Schaffens widerspiegeln. Auch Veronika Dirnhofer und Werner Geiger bereichern die Ausstellung, wobei Geiger durch seine nächtlichen Selbstporträts auffällt, in denen er sich als Frau malt.

Gregor Koller
Werner Geiger fällt durch seine nächtlichen Selbstporträts auf, in denen er sich als Frau malt. andreas marte

Außerdem sind Werke von Gottfried Bechtold und dem in der ersten Corona-Welle verstorbenen Landschaftsmaler Heinz Greissing zu sehen. Udo Rabensteiner präsentiert eine neue, eindrucksvolle Arbeit, die einen Fuß darstellt, während Christoph Lissy der Ausstellung eine weitere künstlerische Facette hinzufügt.

Gregor Koller
Wirtschaftsstadtrat Robert Vögel, Gregor Koller, Landtagsabgeordnete Veronika Marte und Kulturstadtrat Michael Rauth. privat

Von Gregor Koller stammen zwei Skulpturen aus Stahl und Stein, die von der Naturgewalt des Wassers geformt wurden und ihre Wurzeln in der Wälderbahn haben. Sie verkörpern die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart. Das Exponat Hirsch Gregor hat Koller aus den Hörnern eines Schönebacher Hirsches gefertigt, der 12 Jahre lang jedes Jahr sein Geweih abgeworfen hatte, die Koller geschenkt bekam. Die Skulptur ruht auf einem Teppich, der an die Pflastersteine der Bregenzer Kirchstraße erinnert und als stilles Gedenken an den Verlust und als Symbol der Verbundenheit mit der Region dient.

Gregor Koller

Kulturstadtrat Michael Rauth nutzte die Gelegenheit, Gregor Koller, dem “Enfant terrible” der Bregenzer Kulturszene, für seinen Einsatz zu danken. Kollers spontane und oft unkonventionelle Ideen wie die Adlerwarte, die Fischaktion am Leutbühel, das Weiße Haus und viele andere Projekte prägen seit Jahren den Bregenzer Kultursommer. Zum Abschluss des Festes ließ sich Koller symbolisch unter dem Geweih des Hirsches Gregor begraben, um anschließend die Römerstraße zu sperren und in eine echte Fußgängerzone zu verwandeln.