Ein Jahrzehnt voller kreativer Konzertformate

Montforter Zwischentöne feierten rundes Jubiläum.
Feldkirch Am Sonntagvormittag wurde im Montforthaus Feldkirch das 10-jährige Jubiläum der „Montforter Zwischentöne“ gefeiert – ein Festival, das für außergewöhnliche Konzertformate steht und mittlerweile weit über die Region hinaus bekannt ist. Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink zeigte sich in ihrer Begrüßungsrede bewegt: “Es ist beeindruckend, wie wir immer wieder überrascht werden und wie kreativ das Festival ist. Besonders bemerkenswert ist, dass diese Formate nicht nur hier bleiben, sondern auch in anderen Städten und Festivals auftauchen. Und ich muss gestehen, jedes Mal, wenn ich das neue Programmheft in die Hand nehme und durchblättere – das klingt vielleicht kitschig, ist aber wahr – kommen mir fast die Tränen.“

Wolfgang Burtscher, Obmann des Kulturkreises Montforthaus: “Was mich an den Zwischentönen fasziniert, ist die Verbindung von Tradition und Innovation. Auf der einen Seite die Verwurzelung in klassischer Musik und traditionellen Elementen, auf der anderen Seite die Offenheit für Neues, für digitale Formate und kreative Präsentationsformen. Diese Kombination aus musikalischer Tiefe und moderner Umsetzung schafft ein Erlebnis, das mich jedes Mal aufs Neue begeistert”.

Die Festrede hielt Barbara Balba Weber, langjährige Beobachterin des Festivals und Expertin für innovative Konzertkonzepte. Die Leiterin der Abteilung „Music in Context“ an der Hochschule der Künste Bern würdigte die kreative Kraft von Zwischentöne als Vorbild für zukunftsweisende Konzertformate. In ihrem 2022 erscheinenden Buch „Das Konzertpublikum der Zukunft“ stellt sie das Festival als wegweisend für den modernen Konzertbetrieb vor. Besonders hob sie hervor, dass die Konzepte der Zwischentöne auch über Feldkirch hinaus Beachtung finden und von anderen Festivals aufgegriffen werden.

Im Anschluss an Webers Rede führte Moderatorin Annekatrin Hentschel ein Gespräch mit den künstlerischen Leitern Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde. Gemeinsam blickten sie auf die vergangenen zehn Jahre zurück und erinnerten sich an unvergessliche Momente. Gögl betonte die bewegenden Momente, den Mut und das Wagnis sowie die Nähe zwischen Publikum, Musik und Künstlern. „Die Zwischentöne waren von Anfang an ein Ort der Innovation, an dem sich Tradition und Moderne auf einzigartige Weise begegnen“, so Gögl.

Folkert Uhde ergänzte, dass es dem Festival besonders wichtig sei, eine tiefe Resonanz zwischen Publikum, Künstlern und den dargebotenen Themen zu schaffen. „Ein nachhaltiges Erlebnis entsteht nur, wenn echte Verbindungen entstehen“, betonte Uhde. Dieses Ziel, tiefe Begegnungen zu ermöglichen, stehe im Mittelpunkt der Festivalarbeit.

Besonders wichtig ist den beiden Leitern auch die Verbindung von internationaler Expertise mit regionalen Talenten. In den vergangenen zehn Jahren sei es den Zwischentönen immer wieder gelungen, herausragende Künstlerinnen und Künstler aus der Region mit Menschen aus aller Welt zusammenzubringen.

Das Jubiläum bot aber nicht nur Raum für Rückblicke, sondern auch für einen Blick in die Zukunft. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es einer kontinuierlichen Weiterentwicklung bedarf, um auch in Zukunft außergewöhnliche Erlebnisse zu ermöglichen. Offenheit für neue Konzepte und der ständige Dialog mit aktuellen Entwicklungen bleiben wesentliche Merkmale der Montforter Zwischentöne.