Musikalische Tiefe mit Wiener Bässen

4. Abonnementkonzert des Concerto Stella Matutina in Götzis.
Götzis Am Freitag und Samstag, 11. und 12. Oktober, lädt das Vorarlberger Originalklangensemble Concerto Stella Matutina zum 4. Abonnementkonzert in die Kulturbühne AMBACH in Götzis ein. Unter dem Motto „Wiener Bässe – Einer bässer als der andere!“ steht diesmal das tiefe Register im Mittelpunkt – sowohl vokal als auch instrumental. Unter der Leitung von Thomas Platzgummer erklingen Konzertarien für Bass und Orchester von W.A. Mozart, ein Kontrabasskonzert des fast vergessenen Zeitgenossen Anton Zimmermann sowie die 2. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Nach seinem Auftritt in „Madame Butterfly“ bei den Bregenzer Festspielen 2023 kehrt der ausdrucksstarke Bassbariton Matthias Hoffmann nach Vorarlberg zurück.

David Sinclair wird auf einem historischen „Wiener Bass“, einem um 1800 besonders beliebten Instrument, das 2. Kontrabasskonzert von A. Zimmermann interpretieren, das sich durch brillante Virtuosität und abwechslungsreiche Instrumentierung auszeichnet. Es ist eines der wenigen überlieferten Konzerte für dieses Instrument aus dieser Zeit, was es besonders wertvoll macht. Stilistisch bewegt es sich zwischen Wiener Klassik und Galanterie, was sich in einer klaren Struktur und reizvollen Melodien niederschlägt. Das Konzert besteht aus mehreren Sätzen, typischerweise einem schnellen Eröffnungssatz, gefolgt von einem langsamen, lyrischen Teil und einem lebhaften Finale. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Wiener Bass, der durch seine Bauart und seinen spezifischen Klang besonders gut für die virtuosen Anforderungen des Konzerts geeignet ist.
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Höhepunkt des ersten Konzertteils ist Mozarts außergewöhnliche Konzertarie „Per questa bella mano“ für Bass und Kontrabass solo. Dieses Werk wurde ursprünglich für den Opernsänger Franz Xaver Gerl und den Kontrabassvirtuosen Friedrich Pischelberger komponiert. Vor allem der Kontrabasspart besticht durch eine außergewöhnliche Virtuosität, die nur auf einem „Wiener Bass“ realisierbar ist. Mit David Sinclair konnte das Concerto Stella Matutina einen herausragenden Spezialisten für dieses Instrument gewinnen. Den anspruchsvollen Gesangspart übernimmt der Tiroler Bassbariton Matthias Hoffmann, der zuletzt als Commissario in Puccinis „Madame Butterfly“ überzeugte. Hoffmann wird noch drei weitere Mozart-Arien singen.
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Im zweiten Teil des Konzerts steht mit Ludwig van Beethovens 2. Sinfonie D-Dur op. 36 ein Hauptwerk seiner frühen Schaffensperiode auf dem Programm. Die zwischen 1801 und 1802 komponierte Sinfonie strahlt eine bemerkenswerte Vitalität und Fröhlichkeit aus. Die Uraufführung fand am 5. April 1803 im Theater an der Wien statt. Die Sinfonie zeigt Beethovens Weiterentwicklung der sinfonischen Form und gilt als Vorbote seiner späteren bahnbrechenden Werke. Sie verbindet klassische Strukturen mit innovativen Elementen und spiegelt seine künstlerische Reife und seinen unerschütterlichen Geist wider. Von den Zeitgenossen wurde das Werk unterschiedlich aufgenommen: Während einige die Länge und Komplexität kritisierten, erkannten andere die Genialität in Beethovens Kompositionsstil. Heute gilt die 2. Sinfonie als Meilenstein der Orchesterliteratur und wird weltweit regelmäßig aufgeführt. „Es ist das letzte bedeutende Werk dieser Art, in dem die ‚Wiener Bässe‘ eine zentrale Rolle spielen“, sagt Dirigent Thomas Platzgummer.
4. Abo-Konzert
Freitag, 11. und Samstag, 12. Oktober 2024
Jeweils 19.30 Uhr, Kulturbühne AMBACH Götzis
Einer bässer als der andere!
Solisten: David Sinclair (Kontrabass), Matthias Hoffmann (Bassbariton)
Leitung: Thomas Platzgummer
PROGRAMM
Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791:
„Cosi dunque tradisci“, KV 432, Arie für Bassbariton
„Alcandro lo confesso“, KV 512, Arie für Bassbariton
„Per questa bella mano“, KV 612 für Kontrabass und Bassbariton
Anton Zimmermann 1741–1781:
Konzert für Kontrabass und Orchester, D-Dur
Ludwig van Beethoven 1770–1827
:Sinfonie Nr. 2 in D-Dur, op. 36