Musik, Philosophie und interkultureller Austausch

10 Jahre Montforter Zwischentöne in Feldkirch.
Feldkirch Vom 3. November bis zum 4. Dezember ist Feldkirch wieder Schauplatz der Montforter Zwischentöne. Auch in diesem Herbst verspricht das Festival frische Impulse für die sonst eher trübe Jahreszeit. Unter der Leitung von Folkert Uhde und Hans-Joachim Gögl erwartet das Publikum ein facettenreiches Programm, das mühelos die Brücke zwischen traditionellen und modernen Formaten schlägt.

In diesem Jahr feiert das Festival sein zehnjähriges Bestehen, und das Programm spiegelt dieses Jubiläum Weise wider. Schon im September wurde mit 400 Gästen gefeiert, und auch im November gibt es viele Anknüpfungspunkte an die vergangenen Jahre. Ein Höhepunkt sind die Rundgänge „Zehn Geburtstagskerzen“, die am 22., 23. und 24. November jeweils ab 14 Uhr stattfinden. Die Besucher werden durch sonst unzugängliche Räume der Feldkircher Altstadt geführt und auf überraschende Installationen sowie außergewöhnliche Konzerte treffen. Dieses Erlebnis bietet nicht nur einen neuen Blick auf die Stadt, sondern auch einen spannenden Einblick in die kulturelle Vergangenheit und Gegenwart der Zwischentöne.

Wer noch tiefer in die Geschichte des Festivals eintauchen möchte, hat dazu im Erzählcafé am 7. November um 19 Uhr Gelegenheit. Hier blicken Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde gemeinsam mit dem Künstler Mark Riklin auf die vergangenen zehn Jahre zurück und lassen prägende Momente Revue passieren. Doch nicht nur das Jubiläum macht das diesjährige Festival zu etwas Besonderem: Das Publikum erwartet ein vielfältiges Programm, das sich mit den unterschiedlichsten Themen auseinandersetzt. Ein beliebter Teil der Zwischentöne ist das Morgenkonzert, bei dem heuer die Bregenzer Schauspielerin Sophia Burtscher und das Duo Ma.ori (Cello und Percussion) gemeinsam für eine besondere Morgenstimmung sorgen werden.

Ein weiterer Höhepunkt wird das „Begräbnis“. Am 9. November um 19 Uhr wird der Philosoph Philipp Blom das Thema „Gemeinsamkeit“ symbolisch zu Grabe tragen. Die künstlerische Intensität dieser Inszenierung, die exemplarisch für das anspruchsvolle und zugleich zugängliche Programm des Festivals steht, wird durch das eigens entworfene Bühnenbild der Vorarlberger Architekten Bernhard und Stefan Marte betont.

Auch in diesem Jahr bereichern prominente Gäste das Festival. Am 15. November ist die Schauspielerin Martina Gedeck mit der musikalischen Lesung Die Wand” zu Gast im Stella Vorarlberg. In einem Dialog zwischen Schauspiel und Musik, begleitet von der Barockgeigerin Mayumi Hirasaki, bringt sie den berühmten Roman von Marlen Haushofer auf die Bühne. Nicht minder spannend verspricht die „Universität auf Zeit“ zu werden, die am 14. November im Palais Liechtenstein stattfindet. Zu Gast ist diesmal Oswald Oelz, der als Expeditionsarzt viele berühmte Bergsteiger wie Reinhold Messner und Hans Kammerlander begleitet hat. Seine Erzählungen bieten spannende Einblicke in das Leben und die Herausforderungen auf den höchsten Gipfeln der Welt.

Auch musikalisch hat das Festival viel zu bieten. Bruckners Messe in d-Moll erklingt am 10. November im Dom St. Nikolaus und verspricht ein Fest für Liebhaber großer symphonischer Musik. Das Ensemble Concerto Stella Matutina lädt am 16. November mit zwei “Tafelmusiken” zu einer Klangreise zwischen Orient und Okzident ein. Seinen krönenden Abschluss findet das Festival am 4. Dezember mit einem Adventskonzert im Montforthaus. Die Harfenistin Margret Köll, die Sängerin Aphrodite Patoulidou und der Musiker Sławomir Zubrzycki präsentieren eine Weltpremiere mit fast vergessenen Musikstücken und Instrumenten, die das Publikum in vergangene Klangwelten entführen.