Dreitägige Klangexperimente im KUB

Grenzenlose Klangerfahrungen mit Tarek Atoui im Kunsthaus Bregenz.
Bregenz Das Kunsthaus Bregenz unterstreicht einmal mehr, dass Musik und Klang wesentliche Bestandteile seines künstlerischen Programms sind. Bereits 2015 fesselte Susan Philipsz mit ihrer Bearbeitung von Hanns Eislers Filmmusik zu „Night and Fog“. 2021 verwandelte Anri Sala das KUB in einen einzigartigen Resonanzraum für Klangkunst. Nun knüpft der libanesische Künstler und Komponist Tarek Atoui an diese Tradition an und eröffnet mit einer dreitägigen Konzertreihe vom 24. bis 26. Oktober neue Horizonte.

Atoui, der in seiner Arbeit das Erleben von Gemeinschaft und Verständigung in den Mittelpunkt stellt, überschreitet die Grenzen konventioneller Musikdarbietungen. Mit seinen elektroakustischen Klangwelten lädt er das Publikum ein, gewohnte Hörgewohnheiten zu durchbrechen und die Umgebung neu zu erfahren. Dabei verbinden sich ästhetische, soziale, politische und historische Aspekte zu einer komplexen Erfahrung.

Für das Kunsthaus Bregenz hat Atoui in enger Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern eine Performance-Reihe entwickelt. Die Mitwirkenden experimentieren sowohl mit den von Atoui entworfenen Instrumenten als auch mit ihren eigenen, zum Teil klassischen Instrumenten und schaffen so innovative Klangwelten. Jeder Abend steht unter einem bestimmten Thema und bietet dem Publikum ein einzigartiges Klangerlebnis.

Am Donnerstag, 24. Oktober, wird die Installation „wind instruments“ im ersten Obergeschoss aktiviert. Die in Berlin lebende Komponistin Ziúr hat eigens dafür ein neues Werk komponiert. Neben Atoui selbst wirken Nicolas Becker, Laure Boer, Susanna Gartmayer, Mazen Kerbaj und Ziúr mit. Die Aufführung beginnt um 18 Uhr und endet um 20 Uhr.

Am Freitag wird die Installation „Waters’ Witness“ im zweiten Stock um musikalische Beiträge erweitert. Die Musiker integrieren ihre Instrumente in die bestehende Klanglandschaft. Mit dabei sind Nicolas Becker, der das seltene Cristal Baschet und Synthesizer spielt, sowie Laure Boer, Gobi Drab, Susanna Gartmayer und DJ Sniff. Das Konzert dauert von 18 bis 19 Uhr.

Höhepunkt ist die Performance am Samstag, 26. Oktober, die sich über alle Stockwerke des Kunsthauses erstreckt. Die Besucher sind eingeladen, sich frei zwischen den Stockwerken zu bewegen und die verschiedenen Klänge zu erleben, die parallel auf allen Ebenen erklingen. Diese vielstimmige Klanglandschaft ermöglicht es, die Ausstellung in ihrer Gesamtheit neu zu erleben. Zu den beteiligten Künstlern gehören Nicolas Becker, Gobi Drab, Susanna Gartmayer, Mazen Kerbaj und DJ Sniff. Die Performance beginnt um 18 Uhr und dauert bis 19 Uhr.

Ein Dreitagesticket für die gesamte Veranstaltungsreihe inklusive Eintritt ins Kunsthaus, einem Freigetränk und einem Festivalbändchen ist für 22 Euro erhältlich. Ferner haben die Besucher die Möglichkeit, den Entstehungsprozess der neuen Installation The Rain” im Obergeschoss mitzuerleben, die im Rahmen der Reihe offiziell eröffnet wird.

Tarek Atoui, 1980 in Beirut geboren, lebt und arbeitet in Paris und zählt zu den einflussreichsten Klangkünstlern der Gegenwart. Nach seinem Studium der zeitgenössischen Musik am Conservatoire de Reims und einem Artist-in-Residence-Programm am New Museum in New York erlangte er 2012 auf der documenta 13 internationale Aufmerksamkeit. Seine Werke wurden unter anderem in der Tate Modern in London und im Guggenheim Museum in New York ausgestellt.