Bryan Adams kann es immer noch – und wie

Dornbirn Vor 24 Jahren trat Rocklegende Bryan Adams zum ersten Mal in Vorarlberg auf. Beim Marktplatz-Openair in Rankweil rockte der kanadische Ausnahmemusiker vor Tausenden Fans. Mit dabei war auch Alexander Burtscher (44) aus Thüringerberg. “Als ich gehört habe, dass er wieder ein Konzert in Vorarlberg gibt, habe ich mir sofort Tickets für mich und meine Freundin gesichert. Er macht einfach Gute-Laune-Musik, die zeitlos ist und die man immer hören kann”, schwärmt der langjährige Fan. Er war einer von 8000 Besuchern, die am Freitagabend ins ausverkaufte Messequartier nach Dornbirn strömten, um den Musiker auf seiner “So Happy it Hurts”-Tour hautnah zu erleben.

Geboten wurde eine Show der Extraklasse, die nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Augen einiges zu bieten hatte. So flog den Zuschauern gleich zu Beginn des zweieinhalbstündigen Konzerts sprichwörtlich ein Auto um die Ohren. Bryan Adams und “So Happy it Hurts” stand in großen Lettern auf dem Gefährt, das gemächlich seine Runden über den Köpfen der staunenden Besucher drehte, bevor der Musiker die Bühne unter großem Jubel betrat. Mit dem Song “Kick Ass” aus seinem neuen Album eröffnete der Weltstar den Konzertabend und bewies vom ersten Takt an, dass er auch nach 40 Jahren im Showbusiness nichts von seiner Energie und seiner beeindruckend rauen Stimme eingebüßt hat.

Es folgte ein musikalischer Querschnitt durch seine gesamte Karriere, in der er 17 Studienalben veröffentlicht hat. Rockige Hits wie “Summer of 69” oder “When You’re Gone” wechselten sich mit den größten Balladen seiner Karriere ab. Dabei ließ der inzwischen 65-Jährige keinen Klassiker aus: “Everything I Do”, “Please Forgive Me”, “Cloud Number 9” und “Straight From The Heart”. Den Besuchern wurde das komplette Hit-Programm geboten. “Viele fragen mich, ob ich irgendwann müde werde, meine Hits zu spielen”, sagte Bryan Adams zum Publikum und lieferte auch gleich die Antwort: “Jedes Mal, wenn ich ein Konzert gebe, fühlt es sich so an, als würde ich die Songs zu ersten Mal spielen.”

Auch ein Tribut (“Simply The Best”) an die vor einem Jahr verstorbene Musik-Legende Tina Turner sorgte für große Emotionen. Waren es früher Feuerzeuge, so sind es heute leuchtende Smartphones, die die Messehalle in ein stimmungsvolles Lichtermeer verwandelten. Die Funken sprühten so oder so. Auch bei Regina (61) und Martin Englisch (61) aus Bregenz, die den Künstler zum ersten Mal live erlebt haben. “Bryan Adams weckt bei uns schöne Jugenderinnerungen”, sagen die begeisterten Fans.

Viel Schnickschnack braucht Bryan Adams auf der Bühne nicht, um die Fans in seinen Bann zu ziehen. Er und seine Band, die musikalisch ebenfalls groß aufzeigte, genügten. Zum Abschluss kreiste noch einmal das fliegende Auto über das Publikum – die Augen und Ohren waren aber nur noch auf Bryan Adams gerichtet – einem Weltstar, der mit jedem Akkord eindrucksvoll unterstrich, warum er diesen Status verdient: und das bis heute.