Mendelssohns Musik berührt die Seele

Kultur / 18.11.2024 • 15:14 Uhr
Ensemble Kontrapunkt
Das Konzert des Ensembles Kontrapunkt war der Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy gewidmet. andreas marte

Das Ensemble Kontrapunkt lud zu einem Konzert in die Pfarrkirche Dornbirn-Oberdorf ein.

Dornbirn Das Konzert des Ensembles Kontrapunkt unter der Leitung von Dagmar Marxgut in der Pfarrkirche Dornbirn-Oberdorf am Sonntag, 17. November, führte das Publikum auf eine Klangreise durch Spiritualität und Sehnsucht in der Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy. Mit dem „42. Psalm“ op. 42, den „Liedern ohne Worte“ und weiteren geistlichen Werken bot das Ensemble eine ausdrucksstarke und würdevolle Interpretation, die Mendelssohns Glauben und Hingabe eindrucksvoll erlebbar machte. Die majestätische „Hymne“ op. 96 eröffnete den Abend und erfüllte den Raum mit voluminösem Klang. Unter der präzisen Leitung von Dagmar Marxgut zeigte das Zusammenspiel von Chor und Orchester eindrucksvoll Mendelssohns Vorliebe für groß angelegte Chorsätze und setzte den feierlichen Grundton für den Abend. In den „Liedern ohne Worte“ für Streichquintett op. 85 Nr. 4 und op. 19 Nr. 1 kam die kammermusikalische Seite Mendelssohns zur Geltung. Die Musiker des Ensembles Kontrapunkt bewiesen ihr Gespür für melodische Schönheit und nuancierte Ausdruckskraft. Diese Stücke schufen eine meditative Verbindung zwischen den großangelegten Chorwerken.

Höhepunkte im Jahr 2022 waren für Isabel Pfefferkorn unter anderem ihre Tournee durch die USA und Kanada. Anca Sora
Mit klarer Stimme und eindringlicher Präsenz überzeugte Isabel Pfefferkorn. Anca Sora

Herzstück des Programms war die Psalmkantate „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ op. 42. Die sieben Sätze, die von stiller Klage bis zu erhabener Gottesverehrung reichen, wurden mit großer Hingabe vorgetragen. Isabel Pfefferkorn überzeugte mit klarer Stimme und eindringlicher Präsenz, die die Sehnsucht nach Gottes Nähe spürbar machte. Der Chor ergänzte die Solopartien mit harmonischem Reichtum und unterstrich die geistliche Substanz des Werkes. Besonders das Quintett von Sopran und Männerquartett beeindruckte durch klangliche Balance und emotionale Tiefe.

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In den geistlichen Liedern „Beati mortui“ op. 115 und „Verleih uns Frieden“ zeigte das Ensemble noch einmal seine musikalische Harmonie. Das Männerquartett – bestehend aus Zacharie Fogal, Lukas Diblik, Michael Schwendinger und Lothar Burtscher – brachte die schlichte Schönheit von „Beati mortui“ mit berührender Einfachheit zur Geltung. „Verleih uns Frieden“, eines der eindrucksvollsten Werke Mendelssohns, wurde mit andächtiger Hingabe interpretiert. Die eindringliche Bitte um Frieden erhob sich wie ein stilles Gebet im sakralen Raum der Kirche und schuf einen Moment der inneren Einkehr. Das Ensemble Kontrapunkt unter der Leitung von Dagmar Marxgut präsentierte eine gelungene Darbietung der geistlichen Musik Mendelssohns. Mit klarer musikalischer Führung, ausdrucksstarken Solisten und einem harmonischen Chor gestaltete das Ensemble ein besinnliches Konzert. Der Abend verdeutlichte die Einheit von Glaube und Kunst – ein Ausdruck, der in seiner Schönheit und Kraft immer wieder aufs Neue begeistert.