Spannung unter dem Sternenhimmel

Das Theater Kosmos bietet spannende Aussichten für 2025 mit dem Motto “Unter den Sternen”.
Bregenz Das Theater Kosmos in Bregenz blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Mit 120 Veranstaltungen und rund 10.000 Besucherinnen und Besuchern setzte es erneut kulturelle Akzente im Vorkloster. Stücke wie Michael Köhlmeiers Bearbeitung der „Antigone“ nach Sophokles oder „Mondmilchtrinken“ von Josef Maria Krasanovsky, eine Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen und dem Klagenfurter Ensemble, begeisterten das Publikum. “Wir sind stolz auf das Jahr 2024 und freuen uns auf 2025”, betonen die künstlerischen Leiter Augustin Jagg und Hubert Dragaschnig.

Die Russpreisträger haben auch für heuer ein einzigartiges Programm auf die Beine gestellt, in dem eine spannende Reise im Kosmos garantiert ist. Wie üblich geben sie dem Spielplan ein Motto, und 2025 steht es wirklich im Zeichen des Universums: “Unter den Sternen”. Inspiriert wurde dies von Immanuel Kants berühmtem Zitat über den „bestirnten Himmel“. “Dieser Sternenhimmel zeigt uns die Schönheit des Unbekannten, des Fremden, des Ungewohnten, des Ungeheueren und ist ein Plädoyer für die Vielfalt”, ist sich Dragaschnig sicher.

Sechs Produktionen widmen sich 2025 den großen Themen unserer Zeit. Von Miroslava Svolikovas dystopischer „Gi3F“ über Elias Hirschels satirisches „Content“ bis zu Philip Jenkins’ Adaption von Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“: Das Programm verspricht Vielfalt. Auch Nick Hornbys humorvolle Alltagsdramen und Miriam Leschs rebellierende Bäume gegen den Klimawandel setzen markante Akzente.

Premierenhighlights
Am 7. Februar steht bereits die erste Uraufführung an: Im Anton Fischers „Und weiter nichts“ steht ein skurriles Paar im Fokus, das dem Unglücklichsein entkommen will. Mit Sprachwitz thematisiert es überflüssigen Konsum, Leere, Selbstentfremdung und Teilnahmslosigkeit. Die Regie übernimmt die Theatermacherin Marika Damitu Rockstroh. Miroslava Svolikovas „Gi3F (Gott ist drei Frauen)“ hingegen beschäftigt sich mit Mythen, Märchen und Verantwortung – 40 Minuten Apokalypse mit Hoffnung auf einen Neuanfang. Daneben rekapituliert der letzte Mensch, Jens, die Menschheitsgeschichte und ist gefangen im Strudel der Zeit. Das Stück, welches am 27. Februar Premiere feiert, ist eine Koproduktion mit dem Ensemble UNPOP, dessen Regie Stephan Kasimir übernimmt.

Im Frühjahr bringt Philip Jenkins mit „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ Marcel Prousts Meisterwerk auf die Bühne des Theaters Kosmos. Drei Akteure spielen sich durch Prousts schalldichte Erinnerungswelt – einer von ihnen wird von Hubert Dragaschnig verkörpert. Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft verschmelzen. Premiere ist am 8. Mai, Regie führt Jenkins selbst.

Elias Hirschls „Content“ feiert am 18. September Premiere und beleuchtet die digitale Arbeitswelt mit satirischem Blick, während künstliche Intelligenz im Verborgenen wächst. Die Regie führt Aslı Kışlal. Dies ist eine weitere Kosmos Koproduktion mit dem Schauspielhaus Wien und findet im Rahmen des Kosmodorum statt. Ebenfalls im Rahmen des Kosmodrum, welches jungen Nachwuchstalenten den Platz auf der Bühne ermöglicht, ist Miriam Leschs Stück „Wald“, in dem Bäume Europas Städte zurückerobern. Überall entstehen Wälder, überwuchern Denkmäler und verdrängen Menschen. Die Regie führt Florian von Hoermann, seine CO-Regisseurin ist Michaela Vogel, die Programmkuratorin des Kosmodorums. Das letzte Stück feiert Premiere im November 2025: Nick Hornby zeigt in „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ mit Humor die Höhen und Tiefen einer Ehekrise: Tom und Louise besprechen ihre Probleme beim Warten auf die Paartherapie in einem Pub. Der künstlerische Leiter Augustin Jagg wird hierfür die Regie übernehmen.

Humor und Vielfalt
Neben den Stücken stehen auch zahlreiche weitere Veranstaltungen auf dem Programm. Dem Jahr 2025 haben Hubert Dragaschnig und Augustin Jagg dennoch eine Prise Humor jetzt schon gegeben. „Vielleicht ist es diese Einstellung, die wir in dieser momentanen Weltlage brauchen“, schmunzelt Dragaschnig. Das Theater Kosmos bleibt seiner Linie treu: ein Ort für Reflexion, Begegnung und Inspiration zu sein.