Schlüsselübergabe im Cavazzen: Ein Neubeginn für Lindau

Kultur / 19.01.2025 • 15:23 Uhr
Symbolische Schlüsselübergabe im Cavazzen-Museum: Nachdem die Sanierung des Gebäudes abgeschlossen ist, steht der Endspurt an: Unter der Federführung des Kulturamts werden nun die musealen Strukturen eingebaut. Im Bild v.li.n.re.: Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn, Museumsleiterin Barbara Reil, Hochbauleiter Hilmar Ordelheide und Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons.
Symbolische Schlüsselübergabe: Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn, Museumsleiterin Barbara Reil, Hochbauleiter Hilmar Ordelheide und Oberbürgermeisterin Claudia Alfons. Stefanie Bernhard-Lentz

Die Sanierung des barocken Bürgerhauses ist nach 10 Jahren Bauzeit abgeschlossen.

Lindau Nach rund zehnjähriger Planungs- und Bauzeit ist die Sanierung des bedeutenden barocken Bürgerhauses am Bodensee abgeschlossen. Bürgermeisterin Claudia Alfons sprach von einem Wendepunkt: „Die Hülle ist fertig, jetzt wird sie mit Leben gefüllt.“ Mit dem Abschluss der Bauarbeiten wechselt die Verantwortung vom Hochbauamt zum Kulturamt der Stadt, das die Räume des Cavazzen mit moderner Museumsstruktur und kulturellem Leben füllen wird. Das 1729 erbaute Palais erstrahlt nach einer umfassenden Restaurierung innen und außen in neuem Glanz. Ab Mai 2025 öffnet es seine Pforten als modernes Museum, das die Geschichte Lindaus auf innovative Weise präsentiert. Der Anspruch geht aber noch weiter: Mit einem Café im historischen Innenhof und einem Veranstaltungsraum im Gewölbekeller wird das Cavazzen zum Treffpunkt für Einheimische und Gäste.

Haus zum Cavazzen
Die Arbeiten am denkmalgeschützten Gebäude gestalteten sich als äußerst anspruchsvoll. bullenwächter

Die Sanierung des Gebäudes war ein finanzieller Kraftakt, der nur durch die großzügige Unterstützung von Bund, Freistaat, Bezirk, Landkreis und einem engagierten Förderverein möglich war. Die Oberbürgermeisterin betonte, dass sowohl große als auch kleine Beiträge entscheidend zur Realisierung des Projektes beigetragen haben. „Es ist ein Vorhaben, das die kulturelle Landschaft Lindaus nachhaltig prägen wird“, betonte sie. Die Arbeiten am denkmalgeschützten Gebäude waren anspruchsvoll. „Im historischen Baudenkmal lassen sich nicht alle Vorgaben widerspruchslos umsetzen“, erklärte Hilmar Ordelheide, Leiter des Hochbauamts. Abwägungen zwischen baulichem Erhalt und moderner Nutzung prägten den gesamten Prozess. Vor allem im Inneren galt es, die technische Infrastruktur unsichtbar zu integrieren und gleichzeitig die historische Substanz zu erhalten. Ordelheide lobte die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten, die letztlich kreative Lösungen ermöglicht habe. Museumsleiterin Barbara Reil erinnerte an die Anfänge des Projekts im Jahr 2013. Damals habe man vor der Entscheidung gestanden, das Gebäude verfallen zu lassen oder grundlegend zu sanieren. „Heute zeigt sich, dass wir den richtigen Weg gegangen sind. Das Cavazzen wird anders sein, als man es erwartet – modern und doch in der Geschichte verwurzelt“, erklärte sie. Bis zur Eröffnung im Mai gibt es für das Team des Kulturamtes noch viel zu tun. Alexander Warmbrunn, Leiter des Kulturamtes, sieht die verbleibenden Monate als entscheidenden Endspurt: “Es ist eine sportliche Herausforderung, aber wir sind überzeugt, dass wir alles rechtzeitig fertig stellen und die Eröffnung zu einem besonderen Ereignis machen können.” Das Konzept des neuen Museums verspricht interaktive Ausstellungen, die die Geschichte Lindaus lebendig werden lassen. Darüber hinaus wird der Cavazzen ein Ort für kulturelle Veranstaltungen, von Vorträgen bis zu Konzerten. Der Gewölbekeller und der Innenhof schaffen dafür neue Möglichkeiten, Geschichte und Begegnung zu verbinden.

Mit der Sanierung des Cavazzen macht Lindau einen wichtigen Schritt, um die Verbindung von Geschichte und Moderne zu stärken. „Es ist nicht nur ein Meilenstein für unsere Stadt, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Denkmalschutz und zeitgemäße Nutzung harmonieren können“, resümierte die Lindauer Oberbürgermeisterin Alfons. Sie zeigte sich überzeugt, dass das Cavazzen nicht nur die Lindauer, sondern auch Besucher aus der ganzen Region begeistern wird.