Sieben Künstler präsentieren vielfältiges Spektrum

In der Malerei verortet: Positionen zur aktuellen Malerei in der Villa Claudia.
Feldkirch Ab 24. Jänner zeigt KunstVorarlberg in der Villa Claudia in Feldkirch Werke von sieben Künstlerinnen und Künstlern, die unterschiedliche Ansätze und Positionen vereinen: Von erzählerischen Bildwelten über abstrakte Formen bis hin zu experimentellen Materialkombinationen wird ein breites Spektrum präsentiert.
Die aus der Steiermark stammende Künstlerin Katja Berger thematisiert in ihren aktuellen Serien gesellschaftliche Dynamiken und persönliche Reflexionen. Berger verbindet surreal anmutende Motive mit einer kindlich-naiven Ästhetik. Die Arbeit Respekt” zeigt eine maskenhafte Figur in Interaktion mit tierähnlichen Wesen. Die symbolträchtige Darstellung lädt zu individuellen Interpretationen ein und wirft Fragen nach Selbstfürsorge und zwischenmenschlichen Beziehungen auf.

Chantal Boso Flores verbindet in ihren Arbeiten klassische Maltechniken mit einem zeitgenössischen Blick. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit Themen wie Vergänglichkeit und Veränderung. In dem Stillleben „Memento Mori“ wird die Verbindung zwischen Mensch und Natur durch leuchtende Farben und Symbole des Verfalls thematisiert. Flores schafft damit einen Dialog zwischen Tradition und Gegenwart. Ihre figürlichen Darstellungen und Kompositionen zeugen von einem sensiblen Umgang mit realistischen Motiven, die zugleich eine philosophische Tiefe entfalten.

Der Bregenzer Christian Eder konzentriert sich in seiner neuen Werkserie auf das Zusammenspiel von Linie und Fläche. Mit symmetrischen Kompositionen und einer reduzierten Farbpalette in Schwarz, Grau und Weiß schafft er Werke, die je nach Blickwinkel unterschiedliche Wirkungen entfalten. Die Oberflächenstrukturen seiner Arbeiten changieren zwischen Zweidimensionalität und skulpturaler Tiefe und fordern den Betrachter zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Werk heraus.

Die posthum gezeigten Arbeiten des Bregenzerwälders Herbert Meusburger dokumentieren seine Auseinandersetzung mit der Materialität der Malerei. Auf OSB-Platten kombiniert er Acrylfarbe und Gips, wobei er die Maserung des Bildträgers durch Kaltnadeltechnik akzentuiert. Die entstehenden Strukturen erinnern an organische Oberflächen wie Gestein oder Pflanzenfasern. Meusburgers Arbeiten spiegeln seinen bildhauerischen Hintergrund wider, indem sie das Spannungsverhältnis zwischen Relief und Farbe ausloten.

Die in Feldkirch lebende Dänin May-Britt Nyberg erweitert die Grenzen der Malerei durch die Einbeziehung ungewöhnlicher Materialien. Sie kombiniert Leinwand mit Teppichfragmenten und Alltagsgegenständen wie Büchern oder Gamskrücken. Ihre Arbeiten sprengen den traditionellen Bildrahmen und betonen die skulpturale Dimension der Malerei. Diese innovative Verbindung von Objektkunst und Malerei regt zum Nachdenken über die Wahrnehmung des Bildraums an.

Die großformatigen Acrylbilder von Gabriele Ott lenken den Blick auf die Mikrostrukturen biologischer Prozesse. Mit intensiven Farben und überdimensionierten Formen thematisiert sie den Prozess von Verfall und Erneuerung. Die Ästhetik von Schimmel und anderen organischen Veränderungen wird in eine prägnante Bildsprache übersetzt, die fasziniert und herausfordert.

Die Kroatin Mila Veljac’a Plaickner verbindet in ihrer Malerei Figuration und Abstraktion. In reduzierten Landschaften und surreal anmutenden Szenen thematisiert sie alltägliche Situationen, die durch subtile Verfremdungen eine absurde Dimension erhalten. Die sichtbaren Strukturen des natürlichen Leinens unterstreichen den Entstehungsprozess und verleihen den Arbeiten eine zusätzliche Materialität.
Dauer: 24. Jänner bis 16. Februar 2025
Ort: KunstVorarlberg | Villa Claudia | Bahnhofstraße 6 | A-6800 Feldkirch
Öffnungszeiten:
Fr 16 bis 18 Uhr | Sa 15 bis 18 Uhr | So 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr