Beyoncé gewann erstmals Grammy für “Album des Jahres”

Kultur / 03.02.2025 • 11:38 Uhr
67th Annual Grammy Awards - Show
Beyoncé gewann mit “Cowboy Carter” erstmals den Grammy für das beste Album des Jahres. AP Photo/Chris Pizzello

Einen Preis in der Kategorie Klassik erhielt das Album des Vorarlbergers Manfred Honeck.

Los Angeles Die US-Musikerin Beyoncé hat mit “Cowboy Carter” erstmals den Grammy für das beste Album des Jahres gewonnen. Mit nun 35 Auszeichnungen und 99 Nominierungen ist Beyoncé Rekordhalterin bei den Grammys. Keinen Preis gab es für das RSO Wien, das für die beste Orchesterperformance nominiert war. Das ORF Radiosymphonieorchester unter Dirigentin Marin Alsop hatte mit einer Einspielung von John-Adams-Werken letztlich das Nachsehen gegenüber Gustavo Dudamel und der Los Angeles Philharmonic. Trotzdem gab es bei den Grammys Auszeichnungen mit rot-weiß-roter Beteiligung: So brachte eine Aufnahme des Pittsburgh Symphony Orchestras unter dem gebürtigen Vorarlberger Manfred Honeck dem Duo Mark Donahue und John Newton den Preis als beste Toningenieure im Klassikbereich ein. Beste Klassikproduzentin wurde wiederum Elaine Martone, die u.a. vier Aufnahmen von Franz Welser-Möst und seinem Cleveland Orchestra verantwortet hat.

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Kendrick Lamar bekam unter anderen den Preis für den “Song des Jahres”. Richard Shotwell/Invision/AP

Beyoncé hat “Cowboy Carter” im März 2024 herausgebracht, besonders bekannt ist die Single “Texas Hold ‘Em”. Es ist ihr achtes Studioalbum – und ihr erstes im Country-Genre. Für die rund 13.000 Mitglieder der oft als konservativ geltenden Recording Academy gab es kein Vorbeikommen an der Ausnahmekünstlerin.
Der US-Rapper Kendrick Lamar wurde mit fünf Grammys zum Abräumer des Abends. Sein Hit “Not Like Us” gewann nicht nur als “Aufnahme des Jahres” den Preis für das beste Produzententeam und den Performer eines Liedes. Er bekam auch den Grammy für den “Song des Jahres”, mit dem Komponisten und Texter geehrt werden. Lamar hatte den Hip-Hop-Track selbst getextet. Er handelt unter anderem von sexuellem Fehlverhalten und war Teil eines öffentlich ausgetragenen Streits mit dem Sänger Drake. Der 37-Jährige bekam außerdem Grammys für die beste Rap-Performance, den besten Rap-Song und das beste Musikvideo. Insgesamt hat er nun 22 Grammys.

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Für einige der wichtigsten Popqueens des zurückliegenden Musikjahres blieben dadurch eher Trostpreise. Sängerin und Songwriterin Chappell Roan bekam immerhin den Grammy als beste neue Künstlerin des Jahres. Die 26-Jährige hatte mit ihrem Debütalbum “The Rise and Fall of a Midwest Princess” rund um den Erdball Erfolg.

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Sabrina Carpenter erhielt einen Preis als beste Pop-Solo-Performance und eine Auszeichnung für das beste Pop-Gesangsalbum.Richard Shotwell/Invision/AP


Sabrina Carpenter erhielt für “Espresso” einen Preis als beste Pop-Solo-Performance und für “Short n’ Sweet” eine Auszeichnung für das beste Pop-Gesangsalbum. Die Britin Charli XCX, im Vorjahr mit ihrem grellgrün gestalteten Album “brat” allgegenwärtig, musste sich ebenfalls mit Preisen für die beste Danceaufnahme (“Von dutch”) und das beste Dance/Electronic-Album begnügen. Taylor Swift ging heuer trotz sechs Nominierungen komplett leer aus.
Dass die Grammy-Kategorien immer wieder für Überraschungen gut sind, wurde auch diesmal unter Beweis gestellt: So wurde der mittels KI fertiggestellte Song “Now and Then” der Beatles in der Sparte “Beste Rock Performance” zum großen Gewinner. Ebenfalls aus einer anderen Zeit scheint die Auszeichnung für die unkaputtbaren Rolling Stones, die mit ihrer jüngsten Platte “Hackney Diamonds” das beste Rockalbum geliefert haben.

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Stevie Wonder gemeinsam mit Herbie Hancock. AP Photo/Chris Pizzello

Ein besonders rührender Moment gelang dem 74-jährigen Altmeister Stevie Wonder. Gemeinsam mit dem zehn Jahre älteren Herbie Hancock würdigte er den verstorbenen Quincy Jones mit einem Mundharmonikasolo und einer kurzen Version von “We Are the World”. Jones hatte 1985 den Song produziert und mit Dutzenden Weltstars aufgenommen, um Geld für eine Hungersnot in Äthiopien zu sammeln.