Ein politisch brisantes Thema beim Human Vision Filmfestival

Geburtskultur a-z bietet einen Schwerpunkt zum Thema Intergeschlechtlichkeit .
Dornbirn Im Programm des 9. Human Vision Filmfestivals am Dornbirner Spielboden, das unter dem Motto “Rückschritt und Fortschritt” steht, wird ein in diesen Tagen politisch brisantes Thema in den Fokus gestellt: Menschen mit uneindeutiger Geschlechtsidentität. US-Präsident Trump will sie per Dekret aus dem öffentlichen Bewusstsein streichen, dennoch werden jährlich weltweit Tausende Babys geboren, die nicht eindeutig als Junge oder Mädchen zuzuordnen sind, weil ihre Geschlechtsmerkmale uneindeutig sind.
Auf Initiative der IG Geburtskultur a-z und in Kooperation mit verschiedenen Organisationen stehen am 4. März ab 19.30 Uhr zwei Filme auf dem Festivalprogramm, die Intergeschlechtlichkeit thematisieren.
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In der französisch-schweizerischen Koproduktion „No Box For Me. An Intersex Story“ von Filmemacherin Floriane Devigne trifft die 27-jährige M. auf Deborah, die wie sie mit einer biologischen Variation ihrer sexuellen Merkmale geboren ist. M. beginnt, ihren Körper neu zu entdecken und pathologisierende medizinische Definitionen zu überwinden. Auf dem Weg zur Akzeptanz trifft sie auf die Unterstützung von intergeschlechtlichen Aktivist:innen. Als zweiter Programmpunkt wird der Blick auf Österreich gelenkt. Mit „Inter*Story – ein Stück Aktivismus“ hat der Verein VIMÖ aus Wien zunächst ein Theaterstück entwickelt, in dem im Setting einer TV-Talkshow intergeschlechtliche Personen ihre eigenen Geschichten und Erlebnisse teilen. Daraus entstand eine filmische Version, die sich den meist verzerrten und voyeuristischen Darstellungen im Mainstream entgegensetzt. Den Filmvorführungen folgt ein Gespräch im Anschluss.
Interdisziplinärer Workshop
Bereits am Nachmittag werden Experten von VIMÖ (Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich) einen Workshop für Fachpersonen mit Basiswissen zu Intergeschlechtlichkeit anbieten.Hebamme Martha Kuderer und Luan Pertl vermitteln grundlegendes Wissen und zeigen, wie Fachkräfte in Schwangerschaft, Geburt und den frühen Lebensjahren professionell und sensibel mit geschlechtlicher Vielfalt umgehen können. Im Fokus stehen die Erkennung und der Umgang mit Variationen der Geschlechtsmerkmale (VdG), sowie die Bedeutung von Sprache und Aufklärung in der Praxis. Der Workshop richtet sich an Hebammen, Gynäkolog:innen, Pädiater:innen, Pflegekräfte, Doulas, sowie Fachpersonen aus der Familienbegleitung und Psychologie. Anmeldung unter info@geburtskultur.com
Human Vision Festival 2025
24. Februar bis 8. März 2025, Spielboden Dornbirn. Das komplette Programm gibt es unter: spielboden.at