Die lustige Witwe: “Bridget Jones: Verrückt nach ihm”

In “Bridget Jones: Verrückt nach ihm” schlüpft die Texanerin zum vierten Mal in die bunten Pyjamas der liebenswert chaotischen Britin.
Komödie Als Helen Fielding im Jahr 1995 unter dem Alias Bridget Jones eine Kolumne in der britischen Zeitung “The Independent” begann, konnte sie kaum ahnen, dass die von ihr geschaffene Kunstfigur ein popkulturelles Phänomen werden würde. 30 Jahre später ist Bridget Jones Kult – auch dank Renée Zellweger und ihrer quirligen Darstellung. In “Bridget Jones: Verrückt nach ihm” schlüpft die Texanerin zum vierten Mal in die bunten Pyjamas der liebenswert chaotischen Britin.

Der letzte Film, “Bridget Jones’ Baby”, kam 2016 in die Kinos. Seitdem ist einiges passiert. Bridget ist mittlerweile Mutter von zwei Kindern. Deren Vater und Bridgets Ehemann Mark wurde während eines humanitären Einsatzes im Sudan getötet. Vier Jahre schon kümmert sich Bridget allein um Billy und seine kleine Schwester Mabel, bis sie sich von ihren Freunden dazu drängen lässt, wieder mit dem Dating zu beginnen – und auch wieder in ihren alten Job als TV-Produzentin zurückkehrt.
Gerade erst macht sich Bridget mit Online-Dating vertraut, da trifft sie einen attraktiven Parkranger und Studenten namens Roxster (Leo Woodall), der etwa halb so alt ist wie sie. Und dann ist da noch Mr. Wallaker (Chiwetel Ejiofor). Der Lehrer von Billy geht Bridget mit seiner Faszination für Trillerpfeifen auf die Nerven und hat doch etwas Sympathisches an sich.

“Es ist Zeit zu leben”, entscheidet Bridget Jones. Sie holt sich allerlei Ratschläge von alten Freunden, Bekannten und Liebschaften, darunter Gynäkologin Dr. Rawlings (Emma Thompson) und Daniel Cleaver ( Hugh Grant) und erlebt wie in den vorherigen Filmen viele komische Situationen – vor allem aber auch sehr emotionale Momente.
Das Fehlen ihres geliebten Ehemannes und liebevollen Vaters überlagert alles, zumal Mark (Colin Firth) – für das Publikum sichtbar – in Bridgets Gedanken und Erinnerungen allgegenwärtig ist. Während die kleine Mabel in jeder männlichen Bekanntschaft ihrer Mutter eine mögliche neue Vaterfigur vermutet, tut sich Billy sehr viel schwerer. Der Umgang mit dem Verlust und die Wiederentdeckung der Lebensfreude sind die zentralen Themen des Films.
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Der vierte Teil der beliebten Reihe ist voller Anspielungen auf die vorherigen Filme. Die Rückbezüge sind jedoch so subtil gehalten, dass sie bei “Bridget Jones”-Neulingen keine Fragen aufwerfen. Vorkenntnisse sind für den Film ausdrücklich nicht erforderlich, darauf legt auch Regisseur Morris wert.
Herausgekommen ist ein Wohlfühl-Film, der in einigen Momenten vielleicht etwas zu kitschig geraten ist und die Tränendrüsen überstrapaziert. Doch als Zuschauer kommt man kaum umhin, mit der sympathischen Titelheldin zu leiden, bei ihren romantischen Abenteuern mitzufiebern und sich mit ihr zu freuen. Und über sie zu lachen. Das macht “Bridget Jones: Verrückt nach ihm” zu einem unterhaltsamen und kurzweiligen Kinovergnügen.
Bridget Jones – Verrückt nach ihm
Regie: Michael Morris
Darsteller: Renée Zellweger, Hugh Grant, Emma Thompson, Chiwetel Ejiofor, Leo Woodall
Start: 27. Februar