Eine literarische Reise durch Österreich

Der Abschlussabend von “Sternlesen” findet am “Welttag des Buches” in Feldkirch statt.
feldkirch Im April 2025 lädt das Institut für Narrative Kunst Niederösterreich (INK NOE) wieder zur bundesweiten Aktion „Sternlesen“. Initiiert von der Schriftstellerin Marlen Schachinger-Pusiol reisen Autorinnen und Autoren einen Monat lang durch Österreich, um den Welttag des Buches zu feiern.

Der Startschuss fällt am 9. April 2025 in Wels, wo Stefan Reiser, Sofie Morin und Marlen Schachinger-Pusiol aus den Werken aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer lesen. Den Abschluss bildet am 23. April um 17.30 Uhr eine besondere Aktion: In der Marktgasse in Feldkirch setzen sich die Autorinnen und Autoren mit einem Buch in der Hand in die Öffentlichkeit und lesen schweigend – ein eindrucksvolles Statement für die Kraft des Buches. Um 18 Uhr werden die gelesenen Bücher verschenkt, danach geht es ins Theater am Saumarkt, wo um 19 Uhr der feierliche Abschlussabend mit Lesungen und Buchgeschenken beginnt. Beim Abschlussabend in Feldkirch werden auch die Botschafterinnen der letzten Jahre, Ines Strohmaier und Erika Kronabitter, anwesend sein.


Zwischen 9. und 22. April lesen die Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ihrem jeweiligen Heimatbundesland aus eigenen und fremden Werken und verschenken die Bücher nach kurzen Lesungen an interessierte Zuhörer – ein Beitrag zur Förderung der Lese- und Buchkultur. Die Lesungen finden bewusst an Orten statt, die dem Buch eine besondere Bühne bieten: Schulen, Kindergärten, Seniorenheime, Krankenhäuser, kleine Bibliotheken, Wohnzimmer, Gasthäuser oder auch Seeufer und Almhütten. Die Idee dahinter: Literatur gehört überall hin.

Mit dabei sind in diesem Jahr Jürgen-Thomas Ernst (Vorarlberg), Malte Borsdorf (Tirol), Eva Jansenberger (Steiermark), Wolfgang Kauer (Salzburg), Marlen Schachinger-Pusiol (Niederösterreich), Stefan Reiser (Oberösterreich), Sofie Morin (Wien) und Katharina Tiwald (Burgenland). Mit ihren Lesungen wollen sie ein Zeichen für die Bedeutung der Literatur setzen. „Eine Gesellschaft, die liest, ist klar im Vorteil“, sagt Marlen Schachinger-Pusiol, „Lesen ist wie Nahrung. Es schafft Urlaubsinseln im Alltag und baut daraus klimafreundliche Kraftwerke neuer Gedanken.“ Auch Sofie Morin betont den Wert des Erzählens: „Lesen ist nur auf den ersten Blick ein passives Vergnügen. In Wirklichkeit lernen wir, uns in scheinbar erfundenen Geschichten ein Zuhause einzurichten – einen Schutzraum, um der Ungewissheit der Welt zu begegnen.“ Jedem verschenkten Buch liegt ein Laufzettel bei, auf dem die Beschenkten ihren Namen eintragen. Nach der Lektüre sollen sie das Buch weitergeben – so entsteht ein Literatur- und Begegnungsnetz über ganz Österreich.

Rund 20 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind von funktionalem Analphabetismus betroffen – eine alarmierende Zahl. Lesen ist eine Schlüsselkompetenz für die Teilhabe an der Gesellschaft. Wer nicht lesen kann, bleibt oft ausgeschlossen. Lesen verbindet – Nichtlesen auch. Denn Lesekultur wird in den Familien weitergegeben – oder eben nicht. Deshalb ist es wichtig, dass Literatur und Bücher sichtbar bleiben.