“Riff Raff”: Eine vor Stars nur so strotzende Gangsterkomödie

Kultur / 26.03.2025 • 16:03 Uhr
Riff Raff
US-Regisseur Dito Montiel hat eine fulminante Starbesetzung für die bissige Gangsterkomödie zusammengetrommelt. Splendid Film

Eine starbesetzte Gangsterkomödie, in der sich die Leinwandveteranen Bill Murray und Ed Harris ein tödliches Spiel liefern.

Komödie Harmlos sind nur die allerersten Sekunden von “Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache”. Ein Jugendlicher erzählt im Voiceover, dass er bald zu studieren beginnen werde, keine Freundin habe und normalerweise konfliktscheu sei. Dann geht es gleich zur Sache. Der angehende Collegestudent DJ, gespielt von dem Newcomer Miles J. Harvey, hält eine Waffe in der Hand. Sie ist auf seinen Stiefvater Vincent (Ed Harris) gerichtet. Nur zu, Junge, drück ab, fordert er den Teenager auf.

Damit ist der Zuschauer mittendrin in einem mörderischen Familienschlamassel – doch wie DJ weiter ausführt – ergebe es nur Sinn, wenn er am Anfang beginne. Am Donnerstag läuft die Gangsterkomödie mit Bill Murray und Jennifer Coolidge in den heimischen Kinos an.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Vorneweg: US-Regisseur Dito Montiel hat eine fulminante Starbesetzung für die bissige Gangsterkomödie zusammengetrommelt. Hinter dem treffenden Titel “Riff Raff” (auf Deutsch: Gesindel, Sippschaft oder Mob) verbirgt sich eine bunt gemischte Truppe anrüchiger Charaktere, vom trotteligen Psychopathen bis zur exzentrischen Alkoholikerin. Bill Murray (“Lost in Translation”) spielt mit stoischer Miene einen Mafiaboss mit dem Spitznamen Leftie, der seinem treuen Handlanger Lonnie (Pete Davidson) gewöhnlich das Morden überlässt. Ed Harris (“Top Gun: Maverick”) mimt den ehemaligen Kriminellen Vincent, der mit seiner zweiten Ehefrau Sandy (Gabrielle Union) und deren Sohn DJ inzwischen ein ruhiges Familienleben pflegt. Die alten Mafia-Zeiten hält der Rentner unter Verschluss.

Das Jahresende verbringen sie zu dritt in einem abgeschiedenen Landhaus, doch mit der Ruhe ist es vorbei, als Vincents Sohn Rocco (Lewis Pullman) aus erster Ehe samt seiner hochschwangeren Freundin Marina (Emanuela Postacchini) plötzlich mitten in der Nacht auftaucht. Und damit nicht genug – auch die trinkfreudige und laut fluchende Ruth, Roccos Mom und Vincents Ex-Frau, ist dabei – die perfekte Rolle für Jennifer Coolidge (“The White Lotus”).

Das Trio ist auf der Flucht vor Leftie, der sich mit gutem Grund an Rocco und dessen Familie rächen will. Dafür geht der Gangster buchstäblich über Leichen. Auf der Suche nach dem entlegenen Landhaus kommen Leftie aufdringliche Nachbarn in die Queere. Man ahnt es: Als das Gangsterduo schließlich in dem Ferienhaus im Wald auftaucht, kommt es zur nervenaufreibenden Vergeltung.

Wie in Quentin Tarantinos Gewaltorgien “Pulp Fiction” oder “Kill Bill” spritzt auch in “Riff Raff” das Blut, doch die bissige Komödie kommt mit deutlich weniger Action aus. Das Drehbuch von John Pollono (“Stronger”), der auch schon Theaterstücke schrieb, gleicht eher einem Kammerspiel um ein Familientreffen, an einem Schauplatz, mit cleveren Dialogen, Witz und Herz.

Riff Raff – VERBRECHEN IST FAMILIENSACHE

Regie: Dito Montiel

Mit: Ed Harris, Bill Murray, Jennifer Coolidge, Peter Davidson, Gabrielle Union

Start: 27. März