Musikalischer Aufbruch in Erl

Die Tiroler Festspiele Erl gehen unter Jonas Kaufmann in ihre zweite Saison und stellen das Programm für das kommende Jahr vor.
Erl Die Tiroler Festspiele starten unter der künstlerischen Leitung von Jonas Kaufmann in ihre zweite Saison. Das Programm 2025/26 setzt auf Vielfalt: Neben Klassik und Oper gibt es genreübergreifende Projekte sowie seltener gespielte Werke. Kaufmann zeigt sich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf: Er sei „glücklich und dankbar, nachdem unsere erste Spielzeit so erfolgreich angelaufen ist“, und freue sich, „wieder viele großartige Schmankerl präsentieren zu können“.

Die vier Festivalabschnitte orientieren sich erneut an den Jahreszeiten. Den Auftakt bildet Anfang Oktober das Format „Ausklang“, das 2024 eingeführt wurde und heuer in seine zweite Runde geht. Es versteht sich als musikalisches Experimentierfeld, in dem Volksmusik, Klassik und Jazz aufeinandertreffen. Kuratiert wird es vom Trompeter Andreas Schett, der mit der Musicbanda Franui auch selbst auf der Bühne steht. Die Konzerte bestehen aus mehreren „Sets“ und bieten spontane musikalische Übergänge, deren Abfolge oft erst mit den Künstlerinnen und Künstlern vor Ort entsteht.

Beim dreitägigen Festival „Ausklang“ treten unter anderem das Quatuor Modigliani, Perkussionistin Vivi Vassileva, die Jazzpianistin Shuteen Erdenebaatar, Bariton Holger Falk, Tenor Julian Prégardien sowie die Schauspielerin Caroline Peters auf. Auch Volksmusik-Größen wie Franz Posch oder Ensembles wie Maxjoseph und die Jazzrausch Bigband sind Teil des Programms.

Im Winter steht Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium auf dem Spielplan, ein Fixpunkt der Festspiele. Zum ersten Mal übernimmt Felix Mildenberger die musikalische Leitung. Ein Großteil des Solistenensembles ist erstmals in Erl zu erleben. Ergänzt wird das Winterprogramm durch ein Familienkonzert: „Applaus für die Gebrüder Strauß!“ wird nach dem Erfolg im Vorjahr erneut aufgeführt. Damit soll das Johann-Strauß-Jahr 2025 seinen Abschluss finden.

Neben bekannten Namen aus der Musikwelt setzt das Festival bewusst auf Nachwuchstalente. Viele von ihnen geben in Erl ihr Tirol-Debüt. Die Festspiele wollen damit neue Impulse setzen und gleichzeitig ein neugieriges Publikum ansprechen. Der genaue Ablauf einzelner Veranstaltungen wird teils kurzfristig festgelegt, um Raum für spontane künstlerische Begegnungen zu lassen.