Tanz zwischen Ritual und Ekstase: Finale beim Bregenzer Frühling

Kultur / 18.05.2025 • 12:21 Uhr
Tanz zwischen Ritual und Ekstase: Finale beim Bregenzer Frühling
Am 31. Mai findet der Abschluss des Bregenzer Frühlings. laurent phillippe

Das CCN – Ballet de Lorraine beendet den Bregenzer Frühling 2025 mit zwei kraftvollen Choreografien.

Bregenz Mit einem kraftvollen Finale endet der Bregenzer Frühling 2025: Am Samstag, den 31. Mai, beschließt das renommierte CCN – Ballet de Lorraine die diesjährige Tanzsaison im Festspielhaus. Die französische Compagnie zeigt zwei Werke, die das Festivalmotto „Universe Unbound – Exploring the Freedom of Infinity“ auf unterschiedliche Weise interpretieren und das Potenzial des zeitgenössischen Tanzes eindrucksvoll vor Augen führen.

Tanz zwischen Ritual und Ekstase: Finale beim Bregenzer Frühling
Das CCN – Ballet de Lorraine schließt die diesjährige Tanzsaison im Festspielhaus. laurent phillippe

Die erste Choreografie des Abends, „A Folia“ von Marco da Silva Ferreira, verbindet historische Rituale mit moderner Bewegungssprache. Inspiriert von der Folia-Tradition aus dem Portugal des 15. Jahrhunderts, stellt das Stück ein Sinnbild für kollektive Rebellion und gemeinschaftliche Energie dar. Ferreira gelingt es, diese kulturellen Motive mit einer präzisen und dynamischen Tanzsprache neu zu beleben. Die tänzerische Auseinandersetzung mit Tradition und Gemeinschaft bietet dabei nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein emotionales Erlebnis.

Zweiter Teil

Den zweiten Teil des Abends gestaltet Maud Le Pladec mit ihrer Choreografie „Static Shot“. Gemeinsam mit den Tänzer:innen des CCN – Ballet de Lorraine entwickelt sie eine Bewegungssprache, die filmische Mittel wie Schnitt, Zoom und Perspektivwechsel tänzerisch umsetzt. Das Ergebnis ist ein ununterbrochener Strom physischer Energie, in dem sich Körper, Klang und Raum zu einer intensiven Einheit verbinden. Die Choreografie wird als „Block aus Körpern, Bildern und Klängen“ beschrieben, dessen Energielevel nie abfällt, sondern sich in einem konstanten Höhepunkt hält.

Tanz zwischen Ritual und Ekstase: Finale beim Bregenzer Frühling
Damit ist dann die letzte Saison beendet. laurent phillippe

Beide Stücke stehen exemplarisch für den Anspruch des Bregenzer Frühlings, internationale Tanzkunst nach Vorarlberg zu bringen und dem Publikum neue künstlerische Zugänge zu ermöglichen. Die Kombination von historischer Referenz und zeitgenössischer Umsetzung macht den Abend zu einem besonderen Erlebnis.

Mit diesem Doppelprogramm verabschiedet sich der Bregenzer Frühling 2025 nicht nur mit einer künstlerisch herausragenden Produktion, sondern auch mit einem emotionalen und visuellen Höhepunkt, der noch lange nachwirken soll. „Ein visuelles und tänzerisches Erlebnis, das nachwirkt“, heißt es in einer Mitteilung der Veranstalter.