“Mission: Impossible 8”: Tom Cruise trotzt dem Tod und der KI

Spektakuläres Finale für “Mission: Impossible”.
Action Jedes Franchise erreicht irgendwann den Punkt, an dem die besten Kapitel der Vergangenheit angehören, und “Mission: Impossible” ist da keine Ausnahme. “The Final Reckoning”, der achte und vermeintlich letzte Teil der Saga, hat weniger Action, aber wenn Tom von einem alten Doppeldecker baumelt, dann ist das feinstes Blockbusterkino.
Legendär ist die Szene, in der Tom Cruises Spezialagent Ethan Hunt wie ein Wurm am Haken von der Decke des CIA-Tresorraums im ersten Teil der “Mission: Impossible”-Reihe baumelt. Das ist fast 30 Jahre her. Damals führte Kultregisseur Brian De Palma Regie. Inzwischen ist der Hollywoodschauspieler mit dem Motorrad von einer Klippe gesprungen. Er hat sich an ein abhebendes Militärfrachtflugzeug geklammert – und ist den höchsten Wolkenkratzer der Welt hinaufgeklettert. Mit einer Montage dieser Momente beginnt der neue Film.
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In “The Final Reckoning” übertrifft sich der 62-jährige Darsteller noch einmal selbst: Der erwähnte, halsbrecherische Stunt, bei dem Cruise Berichten zufolge einmal mehr fast gestorben wäre, kommt erst ganz zum Schluss. Man muss sich ein wenig gedulden, aber es lohnt sich. Er klettert dabei in rund drei Kilometern Höhe über Afrika auf den Flügel eines alten Doppeldeckers – kraxelt dann in den Fliegersitz, und steuert in “Top Gun”-Manier die Maschine natürlich selbst. Nach einem luftigen Duell mit seinem Erzfeind Gabriel (Esai Morales) segelt er durch den Himmel. So sehen Retter des Kinos und der Welt aus. Schließlich ist Cruise davon überzeugt, dass das Actionkino eine neue Bestimmung hat: die Rettung des Kinos und die Stiftung des Weltfriedens.
Die “Mission: Impossible”-Filme haben die Erinnerungen an die US-Fernsehserie verbannt, in der Peter Graves und seine Agenten eher kuriosen Spionageeskapaden nachgingen, und diese durch ein Franchise ersetzt, das auf todesmutigen Stunts aufbaut und scheinbar so unermüdlich ist wie sein Held. Umso befremdlicher ist es, dass das gewohnt rasante Spektakel dann aber fast die Hälfte der Laufzeit auf sich warten lässt (was lange bei einem fast dreistündigen Film ist). Es gibt unzählige Rückblenden, und es wird viel über den Weltuntergang geredet. Ethan Hunt ist natürlich der Einzige, der die Menschheit davor retten kann!

Die Handlung knüpft nahtlos an den Vorgänger “Dead Reckoning” (den man in Erinnerung haben sollte) an. Am Ende hatte Hunt endlich zwei Hälften eines Schlüssels, der das Geheimnis um eine Künstliche Intelligenz namens “Entity” birgt. Die KI – eine Kreuzung aus Saurons Auge in “Herr der Ringe” und einem klaffenden Schließmuskel – droht zu einer allwissenden Macht zu werden, die nicht nur die digitale Realität manipulieren, sondern auch die Existenz der Menschheit selbst auslöschen kann.
Die traditionellen Szenen mit Cruise beim Sprinten und den Gummimasken dürfen auch im Finale nicht fehlen. Die österreichischen Behörden haben die ehemalige Auftragsmörderin Paris (Pom Klementieff) festgenommen, heißt es, also schlüpft Hunt in eine Latexmaske und mimt einen österreichischen Polizisten, um sie zu befreien. Natürlich versammelt er auch wieder seine nette Crew: Da ist der schrullige Benji (Simon Pegg), sein bester Kumpel Luther (Ving Rhames) und die Meisterdiebin Grace (Hayley Atwell).
Sowohl Cruise als auch Regisseur Christopher McQuarrie, die unangefochtenen Aushängeschilder dieses Franchises, haben behauptet, dass “The Final Reckoning” das Ende sein wird. Geistige Eigentumsrechte bleiben in Hollywood bekanntermaßen jedoch nicht lange tot. Ob es sich nun um ein Spin-off oder vielleicht sogar eine Serie handeln wird – es ist durchaus möglich, dass das Publikum Ethan Hunt kein letztes Mal zu Gesicht bekommen hat.
Mission Impossible: The Final Reckoning
Regie: Christopher McQuarrie
Mit: Tom Cruise, Simon Pegg, Rebecca Ferguson, Angela Bassett, Ving Rhames
Start: 21. Mai