Das Angenehme mit dem Angenehmen verbinden

Kultur / 25.05.2025 • 11:45 Uhr
Hans Platzgumer Convertible Theater Kosmos
Hans Platzgumer (l.) im Gespräch mit Jürgen Thaler. VN/HF

Hans Platzgumer präsentierte sein neues Buch und seine neue Platte im Theater Kosmos.

Bregenz Kennen Sie die Geschichte von Badfinger? Die britische Rockgruppe feierte auf Apple Records, dem Label der Beatles, moderate Erfolge und schrieb 1970 das Lied „Without You“. In der Coverversion von Harry Nilsson wurde es ein Jahr später zu einem Welterfolg. Die Aufnahme von Mariah Carey aus dem Jahr 1994 wurde global sogar knapp drei Millionen Mal verkauft. Nur den beiden Songwritern, Pete Ham und Tom Evans, brachte das kein Glück. Badfinger wurde jahrelang von Managern und Plattenfirmen systematisch ausgebeutet, was 1975 zum Freitod von Ham führte. Evans folgte seinem Beispiel im Jahr 1983.

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Solche und ähnliche Mechanismen der Popularmusik (Spoiler: es geht auch fröhlicher und teils autobiografischer zur Sache) untersucht Hans Platzgumer auf essayistische Weise in seinem neuen Buch „What Goes Up Must Come Down. Kleine Geschichte der Popmusik“, aus welchem er kürzlich im Theater Kosmos einige Kapitel zum Besten gab. Im Gespräch mit Jürgen Thaler, dem Leiter des Franz-Michael-Felder-Archivs der Vorarlberger Landesbibliothek, ging es um die Entstehung von Genres, wie musikalischer Einfluss aus dem Untergrund auf den Zahn der Zeit treffen kann und welche hemmende Rolle der Turbokapitalismus seit den 90er-Jahren auf die Entwicklung von Neuem auf dem Musikmarkt ausübt.

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Doch was wäre so ein Abend, wenn neben dem Versuch einer Erklärung von Musik nicht auch noch Musik gespielt wird? Man mag es sich kaum ausmalen. Zum Glück hat die Gruppe Convertible, bestehend aus Platzgumer (Keys, Vocals), Chris Laine (Bass, Vocals), Matthias Hämmerle (Guitars), Michael Schneider (Drums), dieser Tage das Album „Favorite Record“ auf den Markt gebracht. In eigenen Worten und nicht ohne Augenzwinkern präsentieren sie ihre Musik als Rheindelta-Blues. Mit Blick auf die Österreich-Karte lässt sich allerdings auch trefflich mit der Begrifflichkeit Westcoast -Rock spielen.

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Und apropos Turbokapitalismus: Kann man sich beides bedenkenlos kaufen, Buch und Platte – das ist sicher kein Fehler.