“Lieben – Lassen – Hoffen”

Sopranistin Miriam Feuersinger und Akkordeonistin Viviane Chassot in der Herz Jesu Kirche.
Bregenz Die Herz-Jesu-Kirche in Bregenz lädt am Sonntag, dem 1. Juni um 17 Uhr zu einem Konzert mit der Bregenzer Sopranistin Miriam Feuersinger, der neuen Obfrau und künstlerischen Leiterin der Reihe „Musik in Herz Jesu”, und der Akkordeonistin Viviane Chassot ein. Das Konzert findet im besonderen Ambiente des Presbyteriums der Kirche statt und spannt einen Bogen von der barocken Meisterschaft Johann Sebastian Bachs über die romantische Tiefe Franz Schuberts bis hin zur leidenschaftlichen Welt des Tangos von Astor Piazzolla.

Was in der Welt der klassischen Musik einst als Kuriosum galt, hat Viviane Chassot mit Leidenschaft, Präzision und Neugier zu einem eigenständigen künstlerischen Weg geformt: Sie hat das Akkordeon als vollwertiges Konzertinstrument auf den großen Podien etabliert. Die 1979 geborene Schweizerin gehört zu den Musikerinnen, die mit leisem Nachdruck die Grenzen des Gewohnten verschieben. Dabei emanzipiert sie nicht nur ein Instrument, sondern ermöglicht auch neue Hörerlebnisse. Chassots Werdegang ist ungewöhnlich: Nach ihrer Ausbildung bei Teodoro Anzellotti, einem Pionier des klassischen Akkordeonspiels, widmete sie sich früh der Barockmusik – einem Repertoire, das gemeinhin nicht mit dem Akkordeon in Verbindung gebracht wird. Ihre Bearbeitungen von Werken Johann Sebastian Bachs, Domenico Scarlattis oder Carl Philipp Emanuel Bachs zeugen von höchster stilistischer Sensibilität. Dabei gelingt es ihr, die Transparenz der barocken Linienführung mit der atmenden Klangfarbe ihres Instruments zu verbinden – eine Synthese, die sowohl historisch informiert als auch zutiefst eigenständig ist. Doch Chassot geht weiter. Sie wagt sich auch an die großen Klassiker, etwa an Haydns Klavierkonzerte oder Mozarts Sonaten, und spielt sie auf einem Instrument, das in diesen Epochen noch gar nicht existierte. Was auf den ersten Blick wie ein Stilbruch erscheinen mag, erweist sich in ihren Händen als inspirierte Interpretation, in der die Klangfarben neu aufleuchten.
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Ihre jüngsten Alben, etwa das gemeinsam mit dem Kammerorchester Basel eingespielte Haydn-Projekt, belegen das eindrucksvoll. Neben ihrer Liebe zur Klassik sucht Chassot immer wieder die Begegnung mit anderen Genres und Formen. Neue Musik, Improvisation, Jazz – alles wird zum Resonanzraum eines Instruments, das lange im Schatten stand. Ihr Spiel wirkt dabei nie demonstrativ, sondern folgt stets einem inneren Klangideal, das sich über Kategorien hinwegsetzt. Auch als Komponistin und Arrangeurin erprobt sie neue Formen des Musizierens, oft im Dialog mit Musikern anderer Disziplinen.

Miriam Feuersinger (Sopran) aus Bregenz zählt zu den führenden Stimmen im Bereich der geistlichen Barockmusik. Ihre besondere Liebe gilt den Kantaten und Passionen von Johann Sebastian Bach und seinen Zeitgenossen. Dies spiegelt sich auch in ihrer Konzertreihe „Bachkantaten in Vorarlberg” sowie in Auszeichnungen wie dem ECHO Klassik und dem OPUS Klassik wider. Sie gastiert regelmäßig bei angesehenen Festivals.
Konzert: Lieben-Lassen-Hoffen
Künstlerinnen: Miriam Feuersinger (Sopran), Viviane Chassot (Akkordeon)
Programm: Johann Sebastian Bach, Franz Schubert, Astor Piazzolla
Datum: Sonntag, 1. Juni 2025, 17 Uhr
Ort: Herz Jesu Kirche Bregenz, Presbyterio
Eintritt: 21,- Euro; Ermäßigt: 16,- Euro für Vereinsmitglieder und Jugendliche bis 19 Jahre, Freier Eintritt für Kinder bis 15 Jahre
Karten an der Abendkasse!