Frauenmuseum Hittisau feiert 25-jähriges Bestehen

Am Samstag findet unter dem Motto „Jetzt feiern!“ ein ganztägiges Festival statt.
Hittisau Seit 25 Jahren prägt das Frauenmuseum Hittisau (FMH) als einziges Museum dieser Art in Österreich nicht nur die feministische Kulturlandschaft des Landes, sondern setzt im ländlichen Raum auch ein deutliches Zeichen für gesellschaftliche Teilhabe, ästhetische Qualität und politische Haltung. Am 17. Juni 2025 wurde das Museum im Rahmen der Verleihung des Vorarlberger Tourismuspreises in Schwarzenberg für seine Ausstellung „Blitzblank! Vom Putzen – innen, außen, überall“ mit einem Hauptpreis in der Kategorie „Organisationen & Institutionen“ ausgezeichnet. Die Ausstellung war eine Zusammenarbeit mit dem Lechmuseum und war von Sommer 2023 bis Herbst 2024 in Hittisau zu sehen. In der Begründung der Jury wurde die „besondere Wertschätzung für eine oft übersehene Berufsgruppe im Tourismus” gewürdigt.

Darüber hinaus überzeugte das Projekt mit „Mut zur Irritation”, einem ausgeprägten „Sinn für Ästhetik” sowie einem „klaren gesellschaftlichen Anliegen”. Die Ausstellung sei ein Ort der „Auseinandersetzung, Reflexion und Inspiration“ und damit ganz im Sinne der Museumsphilosophie, wie Direktorin Stefania Pitscheider Soraperra betont: „Gerade in politisch herausfordernden Zeiten braucht es Orte, die zum Denken anregen, Perspektiven öffnen und Teilhabe ermöglichen – besonders im ländlichen Raum.“

Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens lädt das FMH am Samstag, dem 28. Juni unter dem Motto „Jetzt feiern!“ zu einem ganztägigen Festival ein. Der Eintritt zu allen Programmpunkten ist frei. Den Auftakt bildet um 10.30 Uhr ein Festakt im Gemeinschaftshaus der Schulen Hittisau mit Beiträgen aus Kunst, Kultur und Politik. Musikalisch gestaltet wird die Eröffnung von der Saxophonistin Doris Franziska Franz sowie einem Gruß des langjährigen Partners Pforte. Das Museum bietet tagsüber ein abwechslungsreiches Programm mit kurzen Führungen durch die aktuelle Ausstellung „Stoff/Wechsel“, der interaktiven Familienrallye „Heldinnen auf der Spur!“ und künstlerischen Interventionen. Ein besonderes Highlight ist der spektakuläre, pinkfarbene Euterballon der Feldkircher Künstlerin Barbara Husar. Mit ihm dürfen rund 25 geladene Gäste in luftige Höhen steigen.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Musikalische Akzente setzen am Nachmittag Alia Wüschner und Julia Jackel als DuoLia mit Indie-Folk und selbstgeschriebenen Songs. Abends folgt mit den Rabtaldirndln ein performativer Höhepunkt: Ihre Konzertperformance “Hormone Singers. Heiraten mit den Rabtaldirndln” verspricht eine schrille, bissige und tiefgründige Auseinandersetzung mit der Institution Ehe. Für tanzbare Stimmung sorgen das DJane-Duo CARMA, bestehend aus Carmen und Marie. Der Schweizer Textildesigner Martin Leuthold hat anlässlich des Jubiläums eine Installation für den Eingangsbereich entworfen, die maßgeschneidert ist – als ästhetisches und inhaltliches Zeichen, das zentrale Themen aus 25 Jahren Museumsarbeit aufgreift und einen Bogen zur neuen Außeninstallation „Stoff/Wiese“ schlägt. Dabei handelt es sich um ein begehbares Pflanzenfeld mit Faser- und Färbepflanzen aus aller Welt. Zum Jubiläum präsentiert das FMH gemeinsam mit der Fachhochschule Vorarlberg das Projekt „25 Jahre – 25 Stimmen“: Studierende des Studiengangs Soziale Arbeit haben Interviews mit 25 Personen über ihre Sicht auf das Museum geführt. Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet ab November die Ausstellung „Frieden tun. Über Gerechtigkeit, Demokratie, Geschlecht“, die sich mit Frieden aus geschlechtersensibler Perspektive beschäftigt.